Hamburg: 17-Jähriger stirbt nach Messerattacke – Mann (24) muss sich verantworten
Im Januar wurde in Billstedt ein 17-Jähriger durch einen Messerangriff schwer verletzt, er verstarb am nächsten Tag im Krankenhaus. Jetzt steht der mutmaßliche Täter vor Gericht. Für die Polizei ist er kein Unbekannter.
Der 24-Jährige muss sich wegen Totschlags vor dem Schwurgericht verantworten. Zu dem folgenschweren Streit kam es am Nachmittag des 25. Januar dieses Jahres in einem Wohnkomplex an der Legienstraße in Billstedt, wo der Angeklagte lebte.
Der 17-Jährige wurde in Billstedt angegriffen
Laut Anklage hat sich durch die Ermittlungen folgender mutmaßlicher Tathergang ergeben: Der 17-jährige Mustafa S. kommt an jenem Tag vorbei, um einen Freund abzuholen. Dieser hält sich in der Wohnung des 24-Jährigen auf und hatte Mustafa zuvor darum gebeten. Weil der Angeklagte ihn jedoch nicht in die Wohnung lassen will, kommt es zum Streit. Mustafa, sein Freund und noch weitere Personen verlassen daraufhin die Wohnung und gehen nach draußen vor das Haus.
Der 24-Jährige folgt ihnen – bewaffnet mit einem Klappmesser. Ohne Vorwarnung soll er damit auf den 17-Jährigen eingestochen haben. Mustafa S. erleidet eine rund zehn Zentimeter lange, lebensgefährliche Stichverletzung am Bauch. In Panik ergreift der Teenager die Flucht, doch der Angeklagte rennt ihm hinterher und versucht ihm in den Rücken zu stechen. Als Mustafa S. stolpert, tritt der Angreifer auf ihn ein und verletzt ihn mit dem Messer am Unterarm.
Hamburg: 17-Jähriger stirbt nach Messerattacke in Billstedt – Prozessbeginn
Der Jugendliche schleppt sich schwer verletzt auf die Billstedter Hauptstraße, Passanten wählen den Notruf. Kurz darauf wird er von Sanitätern und einem Notarzt versorgt und in ein Krankenhaus gebracht. Dort kämpfen die Ärzte um sein Leben – am Ende vergeblich. Noch in der Nacht zu Freitag erliegt er seinen schweren Verletzungen.
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Erste Hinweise führten die Polizei zu dem mutmaßlichen Täter. Nach MOPO-Informationen ist er für die Justiz kein Unbekannter und bereits in der Vergangenheit straffällig geworden. Die Beamten ließen den Bereich um das Wohnhaus sperren, Spezialkräfte stürmten die Wohnung. Doch der 24-Jährige war verschwunden. Vier Tage später dann der Fahndungserfolg: Der mutmaßliche Täter wurde mit Unterstützung einer Spezialeinheit des Landeskriminalamts in einer von ihm genutzten Wohnung in St. Georg verhaftet. Seitdem sitzt er im Untersuchungsgefängnis.
Ab Dienstag wird ihm vor dem Hamburger Landgericht der Prozess gemacht.