Schwimmendes LNG-Terminal auf Rügen angekommen
Die mehr als 280 Meter lange „Neptune“ ist an ihrem neuen Arbeitsplatz auf Rügen eingetroffen. Dort soll das Schiff Flüssigerdgas zur Einleitung ins Erdgasnetz umwandeln. Das Terminal ist allerdings auch umstritten.
Das als schwimmendes Flüssigerdgas (LNG)-Terminal genutzte Spezialschiff „Neptune“ ist am Industriehafen von Mukran auf der Ostsee-Insel Rügen eingetroffen. In den nächsten Tagen werde auch das zweite sogenannte Regasifizierungsschiff „Energos Power“ erwartet und das Energie-Terminal „Deutsche Ostsee“ vervollständigen, teilte die Firma Deutsche Regas mit. Das Terminal soll über eine Regasifizierungskapazität von jährlich bis zu 13,5 Milliarden Kubikmetern Erdgas verfügen und bis zu 15 Prozent des gesamtdeutschen Erdgasbedarfs decken.
LNG-Terminal auf Rügen: So funktioniert die Technik
Bei den Schiffen handelt es sich um sogenannte Floating Storage and Regasification Units (FSRU), also Schiffe, die das stark gekühlte LNG nicht nur laden, sondern auch erwärmen und dadurch zurück in einen gasförmigen Zustand versetzen und als Erdgas einspeisen können. „Mit unserem Terminal in Mukran und der guten Anbindung an das europäische Gasfernleitungsnetz werden wir zeitnah einen noch größeren Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten können“, sagte Ingo Wagner, geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Regas.
Die „Neptune“ war eines der ersten schwimmenden LNG-Terminals in Deutschland. Sie hatte Ende 2022 ihren Einsatzort in Lubmin erreicht und war dort Anfang 2023 in Betrieb gegangen. Das Rügener Terminal ist über eine eigens gebaute Pipeline mit dem Gasleitungsknotenpunkt in Lubmin verbunden.
Das Terminal ist umstritten. Kritiker sprechen von nicht benötigten Überkapazitäten und Schäden für Umwelt und Natur. Der Bund verteidigt das Rügener Terminal unter Verweis auf die Versorgungssicherheit. Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine hatte er den Ausbau einer eigenen Importinfrastruktur für LNG forciert, um unabhängiger von russischem Gas zu werden.