Schwarzer Rauch zieht aus der Halle.
  • Schwarzer Rauch zieht aus der Halle.
  • Foto: Feuerwehr

Großfeuer in Luxus-Werft: So verhinderte die Feuerwehr eine Katastrophe

Es war ein Großeinsatz, bei dem die Helfer vermutlich eine Katastrophe verhindert haben: Auf dem Areal der Werft Lürssen-Kröger in Schacht-Audorf bei Rendsburg gab es am Dienstag ein großes Feuer: Einsatzkräfte aus verschiedenen Bundesländern wurden alarmiert, es gab Warnungen an die Bevölkerung, mehrfach musste die Feuerwehr das Personal wechseln. Nun gibt es neue Details.

Um 9.20 Uhr wurde am Dienstag erstmalig die Leitstelle informiert. Das Feuer breite sich in einer 110 mal 40 Meter großen Halle aus, in der Schiffe gebaut werden, hieß es. Die Werft ist unter anderem auf den Bau von Luxus-Jachten spezialisiert.

„Eskalationsstufe“ ausgesprochen

Zunächst war eine leichtere Rauchentwicklung erkennbar, die Einsatzkräfte zogen sich spezielle Ausrüstung an und näherten sich dann der Halle. Parallel wurde die Evakuierung der Halle veranlasst. Weil sich dort zahlreiche Mitarbeiter befanden, wurde die „rettungsdienstliche Eskalationsstufe“ ausgesprochen – damit wollte die Feuerwehr sicherstellen, im Notfall möglichst effizient Verletzte versorgen zu können.

Das Resultat: mehr Kräfte wurden an die Einsatzstelle hinzugezogen, auch zwei Rettungshubschrauber landeten auf dem Werksgelände. „Kurze Zeit später nahmen die Rauchentwicklung und die Thermik enorm zu“, so ein Feuerwehrsprecher. Dies hatte zur Folge, dass sich die Einsatzkräfte aus der Halle zurückziehen mussten, da bereits Teile der Außenverkleidung der Halle herabstürzten und dies eine Gefahr für die Retter darstellte.

Spezialfahrzeug der Hamburger Feuerwehr angefordert

Das Löschen erfolgte anschließend von außen und die Alarmstufe wurde erneut erhöht, um weitere Hilfe zu bekommen: Unter anderem wurde ein spezielles Fahrzeug der Hamburger Feuerwehr angefordert, auch Kräfte aus Kiel und Lübeck unterstützten. „ThyssenKrupp“ stellte einen Großventilator zur Verfügung, ein Schlepper im Nord-Ostsee-Kanal bot seine Hilfe an, „die dankend angenommen wurde“, so der Sprecher weiter. Auch die Bundeswehr wurde alarmiert.

Inzwischen hatte sich ein riesiger schwarzer Rauchpilz über die Werft gelegt. Die Feuerwehr veranlasste die Abgabe von Gefahrenmeldungen: Bis nach Kiel wurden Bewohner gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. In der unmittelbaren Umgebung zur Werft wurden Anwohner aus ihren Häusern geholt und in Notunterkünfte gebracht.

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Derweil gingen die Löscharbeiten ohne Unterbrechung weiter. So konnten die Kräfte ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Hallen und Gebäude verhindern. Sie öffneten zudem das Hallentor, damit der Brandrauch abziehen konnte.

In der Nacht wurde Schaum eingesetzt, am Mittwochmorgen konnten letzte Glutnester erstickt werden. Um 10.15 Uhr, mehr als 24 Stunden nach der ersten Alarmierung, wurde der Einsatz für beendet erklärt. Mehrfach wurde im Laufe des Einsatzes das Personal gewechselt. Ein Werftarbeiter wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. Durch den schnellen und kontrollierten Einsatz der Rettungskräfte wurde womöglich eine Katastrophe verhindert.

Polizei ermittelt

Die Polizei hat inzwischen die Ermittlungen übernommen. Noch ist die Ursache für das Feuer unbekannt. Wohl erst am Freitag, wenn die Temperaturen in der Halle weiter heruntergekühlt sind, können Brandermittler hinein und mit der Arbeit beginnen. Ein Ergebnis wird erst in mehreren Wochen erwartet. (dg)

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