Ehefrau verteidigt Türkei-Star: UEFA spricht Sperre aus – Verband will vor den Cas
Die Ehefrau von Merih Demiral hat den türkischen Nationalspieler nach dessen Wolfsgruß-Geste während der EM vehement verteidigt. „Mein Mann ist kein Rassist!“, sagte Heidi Demiral der Schweizer Zeitung „Blick“. Ihr Mann sei „liebenswürdig, offen und tolerant“, ergänzte die 34 Jahre alte Schweizerin, die laut „Blick“ gebürtige Kosovarin ist. Derweil sperrte die UEFA den Abwehrspieler für zwei Partien. Der türkische Fußballverband will dagegen vorgehen.
Bereits am Donnerstag hatte sich Heidi Demiral auf Instagram in der Sache zu Wort gemeldet. „Der Wolf ist das tierische Symbol der Türkei. Er hat nichts mit Rassismus oder Faschismus zu tun“, schrieb sie auf ihrem Account: „Vielfalt ist die Schönheit unserer Familie und die Stärke unserer Geschichte. Toleranz, Freundlichkeit, Liebe und Großzügigkeit sind grundlegende Werte, die wir unseren Kindern beibringen.“
Demiral für zwei Spiele gesperrt – Grote begrüßt Urteil
Als „Graue Wölfe“ werden die Anhänger der rechtsextremistischen „Ülkücü-Bewegung“ bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Im Zuge eines erstarkenden Nationalismus haben zuletzt aber auch Vertreter der politischen Mitte das Zeichen genutzt, um etwa Wähler aus nationalistischeren Milieus anzusprechen.
Demiral wurde wegen der Geste für zwei EM-Spiele von der UEFA gesperrt. Die „Bild“ hatte am Donnerstag von einer Zwei-Spiele-Sperre für den Abwehrspieler berichtet, was der türkische Fußballverband am selben Abend als Falschmeldung zurückwies. Am Freitag wurde das Urteil dann offiziell bestätigt.
Türkischer Verband will vor den Cas ziehen
Der türkische Fußballverband TFF will einem Medienbericht zufolge dagegen vorgehen und vor den Internationalen Sportgerichtshof Cas ziehen. Ein Reporter der öffentlich-rechtlichen Rundfunkgesellschaft TRT berichtete, der Verband werde beim Cas Berufung einlegen. Es gebe dort ein beschleunigtes Verfahren speziell für die Fußball-EM, mit einer Entscheidung sei wahrscheinlich schon am Freitagabend zu rechnen.
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Begrüßt wurde die Entscheidung auch von Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD). Auf X schrieb der Politiker: „Wichtiger und konsequenter Schritt der UEFA, der klar und deutlich macht, dass wir so etwas in keinem Stadion sehen wollen.“