Prinz William als Fan bei der EM
  • Prinz William wird beim EM-Viertelfinale in Düsseldorf auf der TRibüne sitzen.
  • Foto: WITTERS

Schicksals-Spiel für England-Trainer: Prinz William in Düsseldorf im Stadion

55 Millionen Nationaltrainer – und alle wissen es besser als Gareth Southgate. Dabei steht der Trainer vor seinem 100. Länderspiel mit der englischen Nationalmannschaft und hat die Three Lions bereits ins EM-Finale 2021 und zum vierten Platz bei der WM 2018 geführt.

Doch vor dem EM-Viertelfinale gegen die Schweiz am Samstag (18 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Düsseldorf sind die Zweifel und der Druck riesig. Reihenweise gaben Experten, Fans und Medien Southgate nicht nur Tipps, sondern exakte Arbeitsanweisungen mit auf den Weg. Sogar Jürgen Klinsmann meldete sich zu Wort.

Kritik von allen Seiten: Nur das Team stärkt Southgate den Rücken

Nur in der Mannschaft genießt Southgate Rückhalt. „Jeder, der Zeit mit ihm verbracht hat und ihn als Person kennt, weiß, wie hart er und sein Team arbeiten“, sagte Innenverteidiger John Stones: „Er weiß, was wir als Nation erreichen können. Seine großartigen Eigenschaften und Qualitäten als Manager sind, dass er den Spielern gegenüber unkompliziert und klar auftritt.“

Gareth Southgate ist nicht mehr Englands Nationaltrainer. IMAGO/Eibner
Gareth Southgate an der Seitenlinie von England
Nie war der Druck auf ihn größer: Gareth Southgate steht durch die schwachen Leistungen seines Teams bei der EM massiv in der Kritik.

Der Trainer selbst wischte den Gedanken an ein Aus beiseite. „Ich beschäftige mich mit den Dingen, die ich beeinflussen kann“, sagte Southgate, der die immense Erwartungshaltung der fußballverrückten Engländer, die seit dem WM-Triumph 1966 auf einen großen Titel warten, nun seit acht Jahren kennt. Doch nun lastet der Druck schwerer denn je auf seinen Schultern.

Kritiker fühlen sich durch die schwachen Auftritte der Engländer bestätigt, die Fans in den deutschen EM-Stadien bewarfen den Coach sogar schon mit Bierbechern. Über allem steht die bohrende Frage: Wie kann Southgate das riesige Potenzial seiner Mannschaft mit den Stars Harry Kane, Jude Bellingham oder Phil Foden entfesseln, die zwar schon jetzt zu den besten Acht in Europa zählt, aber beim Turnier in Deutschland bislang keinesfalls überzeugt hat?

Klinsmann fordert Doppelspitze, Ferdinand will Mainoo sehen

Der frühere Bundestrainer Klinsmann glaubt in seiner Funktion als Sun-Kolumnist: mit einem „guten, alten 4-4-2“, damit Kane im Sturm Unterstützung bekommt. Ex-Nationalspieler Rio Ferdinand forderte lautstark einen Einsatz von Kobbie Mainoo. Wenn Southgate auf den 19-Jährigen verzichtet, würde er „zu Fuß aus Deutschland zurück nach England gehen“, schrieb Ferdinand bei X. Auch Alan Shearer meldete sich, Gary Lineker sowieso.

Inmitten dieses Getöses forderte Kapitän Kane mehr Zusammenhalt und weniger scharfe Kritik, doch sein Wunsch blieb unerfüllt. Mit jedem schwachen Auftritt wurde das Rumoren lauter. Die Mannschaft versucht derweil, nicht darauf zu achten.

„Wir haben eine unglaubliche Chance, die nächste Runde zu erreichen“, sagte Stones, der überzeugt ist, dass Southgate von der ständigen Kritik „nur noch mehr motiviert“ sei. Es gehe ohnehin um viel mehr als Einzelschicksale. „Es ist an der Zeit, dass wir uns bewusst werden, wo wir stehen und wie groß die Bedeutung dieser Dinge ist“, sagte Stones.

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Positiv aus Sicht der Engländer: Bellingham wurde von der UEFA wegen seines obszönen Jubels gegen die Slowakei nicht gesperrt, sondern nur mit einer Geldstrafe belegt. Der 21-Jährige, mit zwei Toren Topscorer seines Teams, kann gegen die Schweizer auflaufen.

Zudem gibt es royale Unterstützung für Southgate: Prinz William fiebert im Stadion mit. Er soll kurz vor dem Spiel in Düsseldorf landen und direkt danach wieder abfliegen. Der britische Thronfolger hatte sich in Frankfurt bereits das Vorrundenspiel zwischen England und Dänemark angeschaut. Er ist Präsident des englischen Fußballverbands FA und gilt als begeisterter Anhänger des Premier-League-Klubs Aston Villa.

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