Verwunderung über Mbappé: Er ließ sich in Hamburg freiwillig auswechseln
Torflaute? Ladehemmung? Offensivschwäche? Kylian Mbappé juckte all das nicht die Bohne. „Das Wichtigste ist, dass wir gewinnen“, sagte Frankreichs Kapitän nach dem 5:3 im Elfmeter-Krimi des Viertelfinales gegen Portugal.
Ja, er habe im bisherigen Turnierverlauf bislang nur ein Tor geschossen, „aber wir sind im Halbfinale und ich bin sehr glücklich darüber“.
Mbappé stand mit einem breiten Grinsen in den Katakomben des Hamburger Volksparkstadions und genoss den Moment. Natürlich war auch ihm die erneut wackelige Vorstellung seines Teams nicht verborgen geblieben, doch statt zurück blickte er lieber nach vorn auf den Halbfinal-Kracher am Dienstag (21 Uhr) in München gegen Deutschland-Bezwinger Spanien. „Natürlich hoffe ich, dass ich dem Team dann wieder helfen kann“, sagte Mbappe.
„Er ist nicht in Bestform“: Mbappé erst mit einem Treffer
Das mit dem Helfen ist für ihn bei der EM bislang so eine Sache. Den einzigen bislang selbst erzielten Treffer für Les Bleus markierte der Superstürmer – per Elfmeter. Doch insgesamt scheint Mbappé durch den Nasenbeinbruch, den er sich im französischen Auftaktspiel zugezogen hatte, arg gehandicapt. Gegen Portugal ließ sich der 25-Jährige in der Verlängerung sogar aus freien Stücken auswechseln und verfolgte den Rest des Spiels mit dickem Eisbeutel auf der lädierten Nase.
„Ich habe mich nicht mehr gefühlt, ich war zu müde“, begründete Mbappe den ungewöhnlichen Schritt. Nationaltrainer Didier Deschamps nahm seinen Star-Angreifer in Schutz. „Er weiß, dass er nicht in Bestform ist“, sagte Deschamps, sprach auch von Rückenproblemen und erklärte: „Kylian ist mir und dem Team gegenüber immer sehr ehrlich, und es kam zu dem Punkt, an dem er sich nicht mehr in der Lage fühlte, Gas zu geben.“
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Für Mbappé, der 2018 schon Weltmeister und 2022 Vize-Weltmeister mit den Franzosen geworden war, wird die Partie gegen Spanien sein erstes EM-Halbfinale. Nach dem Achtelfinal-Aus 2021 soll jetzt unbedingt der Titel her.