In einer Flüchtlingsunterkunft in Buchholz in der Nordheide war am Montag ein Feuer ausgebrochen.
  • In einer Flüchtlingsunterkunft in Buchholz in der Nordheide ist am Montag ein Feuer ausgebrochen.
  • Foto: JOTO

Explosion in Unterkunft bei Hamburg – ein Toter, Polizist schwerst verletzt

Dramatischer Großeinsatz in Buchholz in der Nordheide (Landkreis Harburg): Am Montag brannte es dort in einer Unterkunft für Geflüchtete. Ein Mensch kam ums Leben, mehrere Personen wurden schwerst verletzt, darunter ein Polizeibeamter.

Die Einsatzkräfte wurden am Mittag zu der Containerunterkunft in der Bremer Straße gerufen. Wie ein Polizeisprecher der MOPO sagte, wurde ein Streit gemeldet, auch habe es „Hinweise auf eine Brandgefahr“ gegeben. „Wir haben den Hinweis auf eine zündelnde Person bekommen“, so ein Polizeisprecher. 

Als zwei Beamte – begleitet von zwei Heimmitarbeitern – das Gebäude betraten, stellten sie demnach einen Benzingeruch fest. Der Brandstifter habe dann die vorher ausgegossene, brandbeschleunigende Flüssigkeit angezündet, erklärt Wiebke Henning, Pressesprecherin der Polizei Harburg. Plötzlich kam es zu einer Explosion, die Unterkunft geriet in Vollbrand. 

Die ausgebrannten Wohncontainer der Unterkunft: Viele Bewohner haben nur noch die Kleidung, die sie bei Ausbruch des Feuers anhatten. NEWS5
Brand Buchholz
Die ausgebrannten Wohncontainer der Unterkunft: Viele Bewohner haben nur noch die Kleidung, die sie bei Ausbruch des Feuers anhatten.

Eine tote Person wurde gefunden. Neuen Erkenntnissen der Polizei zufolge, handelt es sich hierbei mutmaßlich um den Brandstifter selbst, so Henning. Die Identität des Toten wird weiterhin geprüft.

Buchholz: Brand in Unterkunft – Polizist schwerst verletzt

Insgesamt seien 21 Menschen verletzt worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr – darunter auch die beiden Polizisten und eine der Mitarbeiterinnen der Unterkunft, die die Wohncontainer betreten hatten. Einer der Polizisten erlitt schwere Verbrennungen. Die Verletzten wurden teils per Helikopter in umliegende Kliniken gebracht.

Ein Polizist trägt die verkohlte Schutzweste eines Beamten. André Lenthe
Brand Buchholz
Ein Polizist trägt die verkohlte Schutzweste eines Beamten.

In den Mittagsstunden seien rund 150 Einsatzkräfte zur Asylbewerberunterkunft an der Bremer Straße geeilt. „Unsere Priorität war die Menschenrettung, wir wussten nicht, wie viele Personen um die Zeit noch im Gebäude sind“, sagte der Feuerwehrsprecher. Alle Container seien durchsucht worden. 

Bürgermeister von Buchholz äußert sich

Das Feuer sei relativ schnell unter Kontrolle gebracht worden, sagte der Feuerwehrsprecher. Der Einsatz sei noch nicht beendet. Seelsorger sind im Einsatz. Um die Rettungsarbeiten nicht zu behindern, bittet die Polizei, den Bereich weiträumig zu meiden. 

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Am Nachmittag sollten die Absperrungen langsam aufgehoben werden. „Sobald es die Hitze zulässt, werden Brandermittler den Tatort untersuchen“, sagte der Polizeisprecher. Laut einem Reporter vor Ort, äußerte sich mittlerweile auch der Bürgermeister von Buchholz, Jan-Hendrik Röhse. „Das macht mich sehr betroffen“, so der CDU-Politiker zu dem Brand. Es gehe jetzt auch darum, die anderen Bewohner unterzubringen. Sie hätten aktuell nichts weiter als die Kleidung, die sie am Leib trügen. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Containerdorfes sollen in der Schützenhalle in Buchholz unterkommen, wo derzeit schon weitere Flüchtlinge leben. (elu/dpa)

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