Organisation fordert Gedenktafel nach Fischsterben
Gedenktafeln haben meist ja einen ernsten Hintergrund. Und werden etwa historisch interessierten Tourist:innen präsentiert. Nun stelle man sich folgende Situation vor: Stadtführung an den Alsterkanälen. Mit ernster Miene weist die Führerin eine Gruppe auf eine Tafel hin, verliest mit gepresster Stimme: „Zum Gedenken an die Fische, die hier infolge von Starkregen und Sauerstoffmangel gestorben sind.“
Eine öffentliche Gedenktafel für verstorbene Fische? Soll das ein Witz sein? Offenbar nicht: Die Tierschutz-Organisation PETA fordert nämlich genau das, in exakt obigem Wortlaut, nachdem etliche Tiere in den Alsterkanälen verendeten. Wie genau meinen die Aktivist:innen die irre Aktion? Und welche Vorschläge haben sie sonst noch so?
PETA fordert nicht nur Gedenktafel, sondern auch Schutzgebiet
Vor gut einer Woche hatte Starkregen in großer Menge Pollen, Staub, Erde und Fäkalien in die Kanäle geschwemmt. In Kombination mit den hohen Temperaturen führte dies zu erheblichem Sauerstoffmangel im Wasser, etliche Tiere verendeten und mussten später von den Behörden entfernt werden.
Neben der eingangs erwähnten Tafel fordert PETA Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) nun auch dazu auf, die Alster zu einem Schutzgebiet zu erklären, in dem nicht gefischt werden darf. So bliebe den Fischen „ein weiterer massiver Stressfaktor“ erspart, sie könnten sich in einem Schutzraum zurückziehen. Angelschnüre und andere Fischfanggeräte würden keine Tiere mehr verletzen. Auch Schwäne etwa könnten von so einer Regelung profitieren, so die Tierschützer:innen.
PETA will auf vegane Lebensweise hinweisen
„Die Ausweisung als Schutzgebiet würde viele Tierleben retten,“ sagt Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Wassertiere bei PETA. „Eine Gedenktafel könnte die Menschen in Hamburg zusätzlich ermutigen, der Klimakatastrophe durch eine vegane Lebensweise entgegenzutreten.“ Der zweite Satz auf der Gedenktafel soll dann auch lauten: „Bitte streichen Sie Tiere von Ihrem Teller und schützen Sie so das Klima.“
Ob PETA wirklich glaubt, dass das Anliegen Erfolg hat? Und dass Menschen wirklich aufgrund so einer Tafel über ihre Essgewohnheiten nachdenken? Vermutlich eher nicht. Aber wohlwissend, wie der Pressebetrieb so funktioniert, dürfte ihr Anliegen medial durchaus Verbreitung finden.
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Tatsächlich dürfte das Anliegen der Organisation eigentlich sinnvoll sein. Sogar Angelclubs könnten die Idee eines Schutzraumes eventuell nachvollziehen. Nur dass sie massenhaft zu Verganer:innen werden, damit ist wohl nicht zu rechnen. Umweltsenator Kerstan äußerte sich bislang nicht zu der Forderung. (km)