Alexander Blessin mit Luciano Spalletti
  • Alexander Blessin zu Genua-Zeiten mit dem heutigen Nationalcoach Luciano Spalletti, damals für Napoli tätig.
  • Foto: imago/LaPresse

„Der Klub war tot“: Wie St. Paulis Coach seine bisherigen Stationen bewertet

Es ist keine so fürchterlich neue Erkenntnis, dass das Fußball-Business ein schnelllebiges ist. Und so wird St. Paulis neuer Coach Alexander Blessin vor allem als Ex-Trainer von Union Saint-Gilloise wahrgenommen, wo er in der Vorsaison äußerst erfolgreich gearbeitet hat. Aber da war doch noch was…

Seinen ersten Vertrag im Herrenbereich hatte Blessin, der zuvor bekanntlich lange im Nachwuchs von RB Leipzig tätig gewesen ist, im Juni 2020 ebenfalls in Belgien unterzeichnet, seinerzeit bei KV Oostende. Nach eineinhalb äußerst erfolgreichen Jahren wurde er Anfang 2022 vom stark abstiegsbedrohten Serie-A-Ligisten CFC Genua abgeworben. In der Medienrunde am Montag wurde der 51-Jährige auf die beiden Stationen angesprochen – und er erläuterte, warum es so unterschiedlich lief.

Alexander Blessin war „Trainer des Jahres“ in Belgien

„Man kann Oostende und Genua nicht miteinander vergleichen“, stellte er heraus. „In Oostende hatte ich eine komplette Vorbereitung und richtig viel Zeit, um es dementsprechend hinzukriegen.“ Was dann auch eindrucksvoll funktionierte: Aus dem Abstiegskandidaten der Vorsaison formte er ein Team, das lange unter den Top Vier der Liga heimisch war und am Ende nur knapp das internationale Geschäft verpasste. Blessin wurde in Belgien zum Trainer des Jahres gewählt.

Selbiges widerfuhr ihm in Italien nicht. „In Genua waren es noch 16 Spiele, als ich kam, acht Punkte Rückstand. Der Klub war tot. Das Spiel davor gegen Florenz hatte man 1:6 verloren.“ Blessin stabilisierte den Traditionsklub, bei dem zu der Zeit ein gewisser Leo Östigard spielte, verlor keines der ersten sieben Spiele, gewann allerdings auch keines davon. „Wir haben alles rausgeholt“, sagte er rückblickend, „aber es hat wegen drei Punkten nicht gereicht.“

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Die Trennung erfolgte dann in der Folgesaison. Der Wiederaufstieg war erklärtes Ziel, aber schon die erste Durststrecke wurde Blessin, der beim Vereinsboss nicht wohlgelitten war, zum Verhängnis. Nicht angenehm damals sicherlich, aber: Ohne diese Erfahrung wäre er vielleicht nie in Saint-Gilloise gelandet. Und entsprechend jetzt auch nicht auf dem Kiez.

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