„Natürlich überrascht“: Erster St. Pauli-Leistungsträger spricht über Hürzeler-Abgang
Das Angenehme an der Schnelllebigkeit des Fußball-Business ist, dass nahezu alle Themen relativ fix an Bedeutung verlieren. Wochenlang hat die Personalie Fabian Hürzeler den FC St. Pauli in der Sommerpause auf Trab gehalten, der Trainer wechselte schließlich wie von ihm gewollt zu Brighton & Hove Albion und hinterließ eine enttäuschte Fan-Gemeinde. Aber wie wurde das alles im Team aufgenommen?
Bis inklusive Dienstag hatte sich noch kein Profi zu der Sache geäußert. Die Tatsache, dass bei Instagram alle Verquickungen zwischen Hürzeler und seinen Hamburger Spielern binnen weniger Stunden gelöscht bzw. beendet worden waren, ließen den Eindruck entstehen, dass nicht jeder den Move des 31-Jährigen nachvollziehen konnte. Lauschte man aber Hauke Wahls Worten, ist von Verbitterung keine Spur vorhanden.
Hauke Wahl vom neuen St. Pauli-Coach angetan
„Natürlich hat es einen überrascht“, sagte der Innenverteidiger, der bei Hürzeler hohes Ansehen genoss, im Mannschaftsrat saß und wichtiger Ansprechpartner gewesen ist. Aber es sei auch einfach Teil des Geschäfts. „Fabi hat eine extrem gute Entwicklung genommen als Trainer“, ergänzte Wahl, „für mich persönlich war es ein Privileg, ein Jahr unter ihm zu spielen. Er hat nicht nur uns als Mannschaft verbessert, sondern auch mich persönlich in vielen Dingen, meine Sichtweise auf das Spiel noch einmal verändert. Und dann ist es einfach so, wenn sich eine Person schneller entwickelt als der Verein und zu Höherem berufen ist, dann glaube ich, können wir alle glücklich sein für ihn und uns extrem für ihn freuen.“
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Klar, im ersten Moment habe es sich so angefühlt, dass es schade sei. „Aber wie es Andreas Bornemann schon gesagt hat: In jedem Neuanfang liegt auch eine Chance. Auch bei Fabi war natürlich nicht immer alles gut.“ Und da könne man dann natürlich auch ansetzen, ein bisschen die Strukturen ändern. „Und deswegen freuen wir uns jetzt, dass wir relativ schnell einen neuen Trainer gefunden haben.“ Einen nach Wahls Dafürhalten sehr sympathischen noch dazu. „Ich glaube, dass es auch wichtig ist, dass es zwischenmenschlich passt.“ Und dass dies bei Alexander Blessin der Fall ist, „das kann ich nach nicht einmal zwei Wochen schon sagen“.