Alexander Zverev am Rothenbaum.
  • Alexander Zverev spielte enorm stark.
  • Foto: WITTERS

Nach Motz-Auftritt: Zverev siegt ganz zahm – und zeigt Herz für getroffenes Kind

Der dritte Schritt auf dem Weg zur Titelverteidigung am Rothenbaum ist gemacht. Und zwar erstaunlich souverän. Alexander Zverev steht nach einem 6:4, 6:3-Sieg gegen den Chinesen Zhizhen Zhang im Halbfinale der Hamburg Open, wo er am Samstag auf den Spanier Pedro Martinez trifft.

Im Vergleich zum außergewöhnlich hitzigen Achtelfinale gegen den Franzosen Hugo Gaston schien es am frühen Freitagabend so, als stünde ein komplett anderer Alexander Zverev auf dem fast ausverkauften Center Court, der 11.000 Zuschauern Platz bietet. Der Weltranglistenvierte zeigte sich während des gesamten Matches hoch konzentriert und vor allem sehr ruhig. Mit dem souveränen Ägypter Adel Nour auf dem Schiedsrichter-Stuhl gab es keine einzige Diskussion.

Zverev serviert acht Asse im ersten Satz

Und der trickreiche Zhang, der mit einem Sieg als erster Chinese in die Top 30 der Weltrangliste vorgedrungen wäre, konnte ihn zu keiner Zeit gefährden. Im ersten Satz, der nur 33 Minuten andauerte, ließ Zverev bei eigenem Aufschlag nur fünf Punkte seines Gegners zu. Ein außergewöhnlicher Wert. Dank eines außergewöhnlich starken Aufschlags. Acht Asse servierte Zverev im ersten Durchgang.

Zverev zeigte diesmal aber auch abseits seiner spielerischen Qualitäten Klasse. Als ein Kind, das direkt hinter seinem Physiotherapeuten Christoph Seiler saß, von einem Ball getroffen wurde, eilte er zur Bande, erkundigte sich und warf dem Kind einen Ball zum Trost zu.

Zverev trifft im Halbfinale auf Pedro Martinez

Im zweiten Durchgang änderte sich wenig. Zverev, der sich wegen seiner in Wimbledon erlittenen Knieverletzung auch weiterhin bei den Seitenwechseln nicht hinsetzt („Dann könnte ich nicht mehr aufstehen“), breakte seinen Kontrahenten schon in dessen erstem Aufschlagspiel und servierte weiter wie ein Spieler, dem es zuzutrauen ist, bei den in einer Woche beginnenden Olympischen Spielen in Paris erneut um die Goldmedaille mitzuspielen.

Auch in den Grundlinien-Duellen blieb der Hamburger der stärkere Spieler. Nach nur 66 Minuten war das Match durch und Zverev happy, dass er Kräfte sparen konnte für sein Halbfinale gegen den Weltranglisten-49. Martinez. „Eine Riesen-Steigerung zu gestern“, hatte Zverev gesehen, „und auch ein komplett anderes Match. Natürlich ist mir das sehr viel lieber als so wie gestern 2:40 Stunden zu spielen.“ Es sei „wahnsinnig schön auf diesem Platz, vor diesem Publikum in Hamburg zu spielen. Ich hoffe, dass es noch zwei Matches sind und dann können wir zusammen den Titel verteidigen“, rief Zverev dem Publikum zu. Und wie geht es dem Knie? Dem Olympiasieger von Tokio reichte als Antwort ein Wort: „Super.“

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Vor Zverev und Martinez duellieren sich im ersten Halbfinale ab 15.30 Uhr der Franzose Arthur Fils (Nummer 28 der Welt) und der Argentinier Sebastian Baez (Nummer 19).

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