Blessins Fürth-Fazit: Dumme Fehler, viel Arbeit und ein Youngster, der Spaß macht
Man hatte ein wenig das Gefühl, als wähnte sich Alexander Blessin im Verteidigungsmodus. Dabei musste sich der Coach des FC St. Pauli nach dem 1:3 im 120-Minuten-Test gegen die SpVgg Greuther Fürth für gar nichts rechtfertigen, die Gründe für die (erwartbare) Niederlage waren für alle Welt offensichtlich. Im Anschluss an die Partie sprach der 51-Jährige über…
… die ungewöhnlichen Aufstellungen der zwei Mannschaften, die je 60 Minuten auf dem Platz standen: „Wir hatten einige Ausfälle und mussten das ja so machen. In dieser Konstellation werden sie sicher nicht noch einmal zusammenspielen.“
Greuther Fürth ist St. Pauli drei Wochen voraus
... den Gegner: „Wir sind jetzt in der zweiten Woche, es war unser zweites Spiel. Greuther Fürth ist uns drei Wochen voraus, für sie war es schon das sechste Spiel. Und sie haben lange mit ihrer ersten Elf gespielt.“
… die eigene Leistung: „Ich fand die ersten zehn, 15 Minuten richtig gut, aber dann merkte man nach den ersten langen Bällen, dass wir nicht die Absicherung gefunden, nicht den Druck gemacht haben. Wir hatten Probleme mit dem Anlaufen, haben die Tiefe weniger gut abgesichert, dumme Fehler gemacht, die aber auch klar sind. Wir haben jetzt echt hart trainiert. Ich will das nicht als Ausrede nehmen, aber man muss eben auch sehen, in welcher Phase man ist.“
Blessin: „Haben uns ein paar Mal zu dusselig angestellt“
… die wichtigsten Erkenntnisse: „Solche Spiele sind ja trotzdem auch gut, weil man sagen kann: ,Okay, hier oder da müssen wir Sachen besser machen.‘ Wir haben ein paar Sachen gemacht, wo wir uns dusselig angestellt haben. Wenn wir dann klar im Kopf sind, dann werden wir auch besser reagieren. Da können wir einige Sachen besser machen. Aber viele Sachen haben auch gut geklappt, das nehmen wir jetzt mit. Dass wir noch einiges zu arbeiten haben, ist klar.“
… Ausreißer nach oben: „Es waren auch ein paar Lichtblicke dabei. Wir haben ein paar 17-Jährige dabei gehabt, die haben das Herz in die Hand genommen und mutig gespielt. Das ist das, was ich eigentlich auch haben will. Nach dem 2:0 und dem Fehler zuvor gingen die Köpfe ein bisschen runter, man hat sich ein bisschen versteckt. Aber wir sind in der Vorbereitung, da geht es weiter. Fehler passieren. Einer wie Marwin Schmitz, der hat einfach Spaß gemacht, weil er sehr, sehr agil war, gelaufen ist und gekämpft hat.“
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… was er an taktischen Veränderungen im Kopf hat: „Dass wir nicht diese Ballbesitzphasen in der 1. Liga haben werden, war klar. Das heißt, Änderungen werden kommen, aber wir müssen ein bisschen auch die Balance halten. Ständig in den Umschaltmodus zu kommen, ständig zu pressen, das wird einfach nicht gehen. Da haben wir eine gewisse Qualität, wo wir was mit Ball kreieren können. Wir haben die Spieler, um Ballbesitzphasen zu haben, um ein bisschen regenerieren zu können. Aber Hauptaugenmerk sind die Umschaltmomente. Und es gibt verschiedene Höhen, die wir im Pressing anwenden wollen.“