Stürmer oder Rechtsverteidiger: Kommt noch ein Neuer ins St. Pauli-Trainingslager?
Alexander Blessin hatte es nach dem 1:3 im Test gegen Greuther Fürth noch einmal betont: In Sachen Transfers hat beim FC St. Pauli die Stürmerposition erste Priorität. Allerdings gibt es noch eine zweite kleine Baustelle im Kader, die gerade von Sportchef Andreas Bornemann beackert wird. Wenn die Dinge gut laufen, könnte noch in der Zeit des Trainingslagers in Scheffau (bis nächsten Donnerstag) Verstärkung eintreffen, eine Garantie dafür gibt es aber nicht. In jedem Fall gilt: Jeder Tag früher, an dem Wechsel über die Bühne gehen, ist ein guter Tag.
Theo Bair vom FC Motherwell war es nicht. Casper Tengstedt von Benfica Lissabon? Eine aus Portugal lancierte Geschichte ohne Substanz. Dennoch ist es wohl so, dass der Kiezklub einen fixen Kandidaten im Blick hat, einen Zentrumsstürmer, der vor allem Tempo und Tiefgang als Eigenschaften vereint – und der so schnell wie möglich zur Mannschaft stoßen soll. Es gibt allerdings bis dato keinerlei Hinweise darauf, um welchen Spieler es sich wohl handeln könnte und wann die Verhandlungen die finalen Hürden nehmen könnten.
Maurides bei St. Pauli weiter nicht gefragt
Einen Angreifer, der zurzeit mehr Einsatzchancen hätte als je zuvor, haben die Hamburger bereits im Kader. Die Tatsache, dass der Verein auf die kurzfristige Heimreise von Andreas Albers aus privaten Gründen mit dem Einfliegen von U23-Akteur Theo Schröder reagierte, zeigt allerdings, wie weit weg Maurides derzeit von der Mannschaft ist. Der Brasilianer muss dieser Tage an der Kollaustraße weiterhin die krassen Fitness-Defizite aufarbeiten, die er aus der Sommerpause mitgebracht hatte. Dass mögliche Interessenten für den 30-Jährigen nach dessen Bilanz an der Elbe (bisher kein Tor) nicht eben Schlange stehen, ist klar, eine Vertragsauflösung aktuell aber auch noch kein Thema.
St. Pauli sucht Back-up für Manolis Saliakas
Ebenfalls nicht fit, allerdings aus Verletzungsgründen, ist Manolis Saliakas. Und das fällt bei Braun-Weiß durchaus ins Gewicht, da in Eric da Silva Moreira der einzige logische Vertreter auf dessen Wunsch nach Nottingham verkauft wurde. Ergo sucht St. Pauli nicht nur einen Neuen für die Abteilung Attacke, sondern auch einen Back-up für die Rechtsverteidiger-Position. Wobei: Durch die von Blessin bevorzugte taktische Formation kommen plötzlich auch ganz andere Variationen ins Spiel.
Im gegen Fürth getesteten 3-1-4-2 gibt keine klassischen Außenstürmer mehr. Stattdessen besetzen die beiden nominellen Angreifer vor allem das Zentrum, dahinter agieren zwei Achter und ein Sechser. Auf den Bahnen fällt dadurch viel Defensivarbeit an, gegen den Ball standen Scott Banks und Elias Saad, die in den ersten 60 Minuten auf dem Platz waren und ihre Stärken vor allem im Vorwärtsgang haben, sehr tief. Gewöhnungsbedürftig und nicht einfach für gelernte Offensivkräfte, aber auf Sicht eine interessante Option.
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Banks, Saad und auch Oladapo Afolayan kommen natürlich für die Besetzung des zweiten Stürmers in Betracht, aber eben auch als taktische Variante, wenn bei einem Kontrahenten Defensivschwächen auf einer Seite ausgemacht werden oder ein für gewöhnlich aktiver Außenverteidiger des Gegners defensiv beschäftigt werden soll. So betrachtet wird aus dem vermeintlichen Mangel an Akteuren für die zwei Positionen (neben Saliakas noch Lars Ritzka und Philipp Treu) plötzlich ein Überangebot.