Boxer Nelvie Tiafack
  • Nelvie Tiafack erfüllte sich nun seinen Traum von Olympia.
  • Foto: picture alliance / Team Deutschland

Deutsche Box-Hoffnung hat „Biest“ als Vorbild – und dankt seiner Mama

Ohne seine Mama, das ist Nelvie Tiafack völlig klar, hätte er es niemals nach Paris geschafft. Im Alter von gerade einmal acht Jahren kam er mit Mutter Josephine in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft aus Kamerun nach Deutschland – 17 Jahre später boxt Tiafack für Team D um eine Olympia-Medaille.

Der Schritt nach Europa, in den Kölner Raum, habe ihm „einfach alles“ ermöglicht, sagte der Superschwergewichtler: „Und deshalb ist meine Mutter für mich auch das Größte auf dieser Welt, weil sie mir einfach die Möglichkeit gegeben hat, hier in Deutschland aufzuwachsen und hier mit meinem Talent, mit meinem Können, so groß zu werden.“

Nelvie Tiafack von Mike Tyson inspiriert

In Kamerun habe er „ein super schönes Leben“ gehabt, so Tiafack: „Also ich hatte immer etwas zu essen auf dem Tisch, deswegen würde ich nie sagen, ich komme aus ärmlichen Verhältnissen.“ Aber die Chance auf eine erfolgreiche Box-Karriere hätte er dort „niemals gehabt, zu 100 Prozent, egal wie talentiert ich gewesen wäre.“

An Talent mangelte es Tiafack nie. Als er im Alter von 15 Jahren merkte, dass Fußball und Basketball nichts für ihn sind, wandte er sich dem Boxen zu. Innerhalb von ein paar Jahren wurde er deutscher Meister, erst in der Jugend, dann bei den Senioren. 2022 folgte sein bisheriges Karrierehighlight mit dem Europameistertitel.

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Inspiration für seinen Weg fand er in den Heldengeschichten der legendären Schwergewichts-Ikone Mike Tyson: „Im Ring war er einfach ein Biest. Diese Motivation, diese Furchtlosigkeit habe ich geliebt an ihm. Darin kann ich mich sehr gut wiedererkennen.“ Und Tiafack hat seinem großen Idol sogar etwas voraus.

Olympia: Tiafack trifft auf Mahammad Abdullayev

Eine Olympia-Teilnahme war „Iron Mike“ stets verwehrt geblieben, ehe er später als Weltmeister bei den Profis zu Weltruhm gelangte. Tiafack, der vor den Spielen 2021 in Tokio noch in der Qualifikation gescheitert war, befand gar: „Olympia ist das größte Event überhaupt für mich, noch mehr als Weltmeister bei den Profis zu werden.“ Profiboxer könne „jeder“ werden, sagte er: „Olympia, das schafft nicht jeder.“

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Doch nur dabei zu sein, das reicht Tiafack dann doch nicht, wenn er am Montag (12.52 Uhr) zum Auftakt der Gewichtsklasse über 92 Kilogramm auf Mahammad Abdullayev aus Aserbaidschan trifft – er trachtet nach dem ersten deutschen Edelmetall seit 2016. „Ich will auf jeden Fall auf dem Podest stehen“, sagte Tiafack: „Das ist mein Ziel, und ich bin auch sehr zuversichtlich, dass ich das erreichen werde.“ Es wäre auch ein Sieg für Mama. (aw/sid)

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