Rennfahrer Max Verstappen

Lässt seine Dominanz in dieser Saison vermissen: Red-Bull-Pilot Max Verstappen (Foto: IMAGO/IPA Sport)

„Kein Raumschiff mehr”: Verstappen ist nicht mehr Spitze

Max Verstappen lachte und reckte beide Daumen in die Höhe. Eines Weltmeisters würdig verabschiedete er sich mit einem Helikopterflug über die grünen Tannenwälder der Ardennen in die Sommerpause – es könnte allerdings auch eine Flucht gewesen sein: Schnell weg hier, denn die Formel 1 ist seit Wochen keine Komfortzone mehr für den Red-Bull-Piloten.

„Ich freue mich auf die Sommerpause und auf ein bisschen Zeit zur Entspannung”, sagte Verstappen nach seinem vierten Platz in Belgien, „aber wir werden auch Lösungen für den Rest der Saison suchen.” Vier Rennen in Folge ist er nun ohne Sieg, welch einen Unterschied ein Jahr doch machen kann: In der vergangenen Saison ging Verstappen mit acht Siegen in Serie in die Pause.2024 ist alles etwas anders. Zunächst machte ihm vor allem McLaren zusehends das Leben schwer, feierte zuletzt in Ungarn noch einen Doppelerfolg. Mit drei Siegen aus den letzten vier Grand Prix erstarkte nun allerdings auch der einstige Dauerrivale Mercedes, auf dem Circuit de Spa-Francorchamps gipfelte der Aufschwung der Silberpfeile.

Formel 1: Sieg von Russell zurückgenommen

An einem (eigentlich) perfekten Sonntag düpierte George Russell das restliche Fahrerfeld mit einer Ein-Stopp-Strategie und triumphierte vor Teamkollege Lewis Hamilton. Wenige Stunden später wurde Russell allerdings disqualifiziert – sein Auto war zu leicht. Die Siegertrophäe blieb trotzdem beim Team, Hamilton erbte den Sieg.

Und beim Blick auf die vergangenen vier Rennen wird deutlich: Verstappen ist nicht mehr Spitze. McLarens Oscar Piastri und Hamilton holten deutlich mehr Punkte als der Niederländer, auch für Russell wäre dies ohne die Disqualifikation der Fall gewesen. Piastris Teamkollege Lando Norris und sogar Ferrari-Pilot Carlos Sainz punkteten zudem ähnlich stark wie der Titelverteidiger.

Medien: „Immer verrückter und unvorhersehbarer“

Auch international wird dies beobachtet. Die Saison werde „immer verrückter und unvorhersehbarer”, schreibt die italienische Gazzetta dello Sport, „Verstappens Red Bull ist kein Raumschiff mehr, die Konkurrenz wächst.” Dank seines herausragenden Saisonstarts hat er dennoch einen Vorsprung von 78 Punkten auf Norris – der Titel ist ihm auch in diesem Jahr schwer zu nehmen. Verstappen könnte sich diesem allerdings in der zweiten Saisonhälfte eher entgegenschleppen.

Vasseur: „Hatten noch nie so eine Meisterschaft“

Nervös wird man bei Red Bull vor allem mit Blick auf die Team-WM. McLaren lauert schon mit nur 42 Punkten Rückstand, aber auch Ferrari ist nicht weit weg, und Mercedes wirkt bereit für den Endspurt. „Wir hatten noch nie so eine Meisterschaft mit vier Teams, die Rennen gewinnen”, schwärmt Ferrari-Teamchef Fred Vasseur: „Das ist großartig.”

Sergio Perez bleibt außer Form

Verstappens Teamkollege Sergio Perez kommt zudem nicht aus seinem Formtief, wurde in Spa nur Siebter und ist Red Bull so keine Hilfe. „Ich glaube nicht, dass das jetzt unser größtes Problem ist”, sagte Verstappen zwar. Doch gut möglich, dass in vier Wochen bei Verstappens Heimspiel in Zandvoort (25. August) jemand anderes in Perez’ Boliden sitzt.

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„Ich lasse das Telefon auf jeden Fall an, denn man weiß nie, was passiert”, sagte Daniel Ricciardo schon einmal, noch Pilot beim Schwester-Team Racing Bulls. Schon von 2016 bis 2018 fuhr er an Verstappens Seite – und grinste im Hubschrauber ebenfalls in die Kamera. (sid/bv)

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