Schluss mit Wohnwagen-Romantik an der Hafenkante!
Eigentlich hat das Ganze ja was: Am Hafen unterhalb des „Park Fiction“ stehen vor allem im Sommerhalbjahr Camper aus der ganzen Republik und von weiter her aufgereiht. Familien stapfen von hier aus Richtung Sightseeing-Tour, ältere Ehepaare genießen den Sonnenuntergang am Hafen bei einem Kaltgetränk. Aber damit soll bald Schluss sein! Die Stadt will das Gebiet erschließen – vor allem für die Anwohner:innen von Altona und St. Pauli, wie zumindest betont wird. Das Projekt „Hafenkante“ geht nun in die nächste Phase – Menschen aus der Nachbarschaft können verschiedene Konzepte ausprobieren und mitgestalten.
Außerhalb Hamburgs dürfte der Begriff „Hafenkante“ vor allem mit der ZDF-Vorabendserie „Notruf Hafenkante“ verknüpft sein. Das neue Projekt könnte da für eine Verschiebung sorgen. Nachdem in der ersten Jahreshälfte Ideen gesammelt wurden, sollen nun erste Konzepte ausprobiert werden. Was die Dauercamper eher enttäuschen dürfte, aber bei den Initiator:innen offenbar für Euphorie sorgt.
„Ein Treffpunkt für alle“
„Statt Beton und exklusiver Premium-Wohnwagenlage mit Blick auf die Elbe schaffen wir an der Hafenkante einen Treffpunkt für alle“, jubiliert Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). Und Altonas Bezirkschefin Stefanie von Berg (ebenfalls Grüne) stimmt ein: „Ich freue mich sehr, dass es nun für alle die Möglichkeit gibt, die Panoramaplattform mit Blick auf die Elbe aktiv mitzugestalten.“
Und wie läuft das mit dem Mitgestalten? Auf der Freifläche am Hafen unterhalb des „Park Fiction“ (gehört halb zu Altona, halb zu St. Pauli), wird ab Montag eine 60 Meter breite Fläche abgesteckt. Dort können dann verschiedene Dinge ausprobiert werden, die in den vergangenen Monaten überlegt wurden – auch mit Ideen aus der Öffentlichkeit.
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Sitzgelegenheiten, temporäre Begrünungen, ein Sportfeld sind angekündigt. Außerdem ein umgebautes Wohnmobil (in dem Fall scheint das dann doch opportun), das als Infobüro dient. Hier können Ideen und Kritik weiter eingebracht werden, heißt es. Durchgeführt wird das Ganze von den Raumplanern von „projektbüro“ und „UVM“, die sich gemeinsam für das Projekt beworben und gewonnen hatten. Beratend zur Seite stehen immerhin Menschen aus dem „Park Fiction Komitee“, das an der Entwicklung des beliebten gleichnamigen Platzes mit den ikonischen Plastikpalmen beteiligt war. Die Testphase geht bis Ende September.