Jubelnder Ruderer
  • Oliver Zeidler aus Deutschland jubelt nach seinem Olympiasieg.
  • Foto: dpa | Sebastian Kahnert

„Das ist surreal“: Zeidler holt erstmals nach 32 Jahren deutsches Einer-Gold

Oliver Zeidler hat seine Ruderkarriere mit der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Paris gekrönt. Der dreimalige Weltmeister wurde seiner Favoritenstellung im Finale im Wassersportstadion von Vaires-sur-Marne gerecht und sicherte sich mit großem Vorsprung als erster deutscher Einer-Fahrer seit Thomas Lange 1992 in Barcelona den Olympiasieg.

Für den Deutschen Ruderverband (DRV) ist es die zweite Medaille in Paris, der Achter war am Samstagvormittag auf Rang vier gelandet.

Rudern: Oliver Zeidler holt Gold im Einer

Zeidler war als großer Goldfavorit in die olympische Regatta gestartet. Nach drei Siegen in den Läufen zuvor, im Halbfinale mit olympischem Rekord, ließ der 28-Jährige der Konkurrenz auch im Endlauf keine Chance und gewann vor dem neutralen Athleten Yauheni Zalaty und seinem niederländischen Dauerkonkurrenten Simon van Dorp.

„Das ist surreal, ich kann es nicht fassen. Das war die Vollendung – ein perfekter Tag“, sagte Papa und Trainer Heino Zeidler ebenfalls mit feuchten Augen im ZDF: „Er hat auf jeder Teilstrecke den Vorsprung ausgebaut. Es war souverän von Anfang bis Ende. Wie er mit dem Druck umgegangen ist, war unglaublich.“

„Das ist das, was ich mir über die letzten drei Jahre mit viel Schweiß und Tränen erarbeiten musste. Jetzt hier die Goldmedaille in der Hand zu haben, fühlt sich wahnsinnig gut an“, sagte Zeidler, „sehr, sehr schön“. Er und seine Familie hätten für dieses Traumziel viel geopfert, und deshalb freue er sich, nun etwas „zum Vorzeigen“ zu haben.

Der Endlauf musste um eine Stunde verschoben werden, nachdem ein Bus mit Finalteilnehmern auf dem Weg vom Olympischen Dorf zum Wassersportstadion mit einem Motorschaden liegen geblieben war.

Zeidler macht Enttäuschung von Tokio vergessen

Für Zeidler, der erst 2016 vom Schwimmen zum Rudern gewechselt war, ist es nach drei WM-Titeln sowie drei EM-Goldmedaillen der größte Erfolg seiner Karriere. Bei den Spielen in Tokio war der als Topfavorit gestartete Zeidler noch überraschend im Halbfinale ausgeschieden.

Der gebürtige Dachauer stammt aus einer Ruder-Familie. Sein Großvater Hans-Johann Färber holte 1972 im sogenannten „Bullenvierer“ Gold in München, seine Tante Judith Zeidler gewann 1988 im DDR-Achter bei den Spielen in Seoul. Oliver Zeidler ist damit der dritte Olympiasieger seiner Familie.

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Nachdem der Frauen-Doppelvierer in Paris am Mittwoch bereits die Silbermedaille gewonnen hatte, erreichte der DRV dank Zeidler sein Mindestziel. Von sieben Booten schafften es vier in die Endläufe. Die Spiele von Tokio hatte der DRV mit zwei Silbermedaillen beendet. (kk/dpa)

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