Der Hamburger TV-Koch Tim Mälzer (52) in seinem Restaurant „Bullerei“.
  • Der Hamburger TV-Koch Tim Mälzer (52) in seinem Restaurant „Bullerei“.
  • Foto: Marcus Brandt/dpa

TV-Koch Tim Mälzer: „ Wir waren rassistisch, sexistisch, wir waren alles“

Der Hamburger Profi- und TV-Koch Tim Mälzer ist vor allem bekannt aus Formaten wie „Kitchen Impossible“. Im „deep und deutlich“-Talk vom NDR spricht der 53-Jährige jetzt über schockierende Erlebnisse aus seiner Zeit in der Spitzengastronomie, von dortigen Gewalterfahrungen hinter den Kulissen und warum er sich als „Mittäter“ bezeichnet.

In dem Talk mit den Moderatoren Aminata Belli (32) und Aurel Mertz (35) spricht Mälzer über seine Zeit in den 90er-Jahren – aus der Zeit vor seinem großen Durchbruch als Fernsehkoch und Restaurantbesitzer. Nach seiner Ausbildung im Hamburger Hotel InterContinental arbeitete er von 1995 bis 1996 im Luxus-Hotel „The Ritz“ in London.

Tim Mälzer berichtet im Talk über seine Erfahrungen

Ein prestigeträchtiger Job und trotzdem kündigte er nach nur kurzer Zeit wieder. Das habe vor allem mit den Arbeitsbedingungen zu tun gehabt.

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„Neben mir wurde jemand mit einem heißen Messer verbrannt, weil er die Stopfleber nicht schnell genug geschält hat“, sagte Mälzer im NDR-Talk. „Ich war selber dabei, wie jemand in der Küche von sechs Leuten zusammengetreten wurde, weil er uns so massiv auf den Sack ging. Wir waren rassistisch, sexistisch, wir waren alles. Geistig minderbemittelte Leute sind wir psychisch angegangen.“ Er sei ein „Mittäter“ gewesen, „allein weil ich zugeguckt habe“.

Beim Dinner für die britischen Royals eskalierte es hinter den Kulissen

An einem Abend musste die Küche ein Abendessen für die britische Königsfamilie zubereiten. Obwohl ein perfektes Menü abgeliefert worden sei, kam es seinen Schilderungen nach zu einer heftigen Szene. „Der ,Pen Pusher‘ hat uns so zur Sau gemacht und den Küchenchef so erniedrigt, dass er auf dem Boden zusammengebrochen ist und sich eingenässt hat.“ Das habe ihn zur Kündigung gebracht.

„Es war eine harte und desillusionierende Zeit“, fasst der Küchenchef seine Erfahrungen zusammen. Er selbst habe sich vorgenommen, nie so ein Chef zu werden. Er blieb nach dem Vorfall noch einige Zeit in London, arbeitete für den italienischen Starkoch Gennaro Contaldo – ging danach aber zurück nach Deutschland. (aba)

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