Die Beachvolleyballer Nils Ehlers und Clemens Wickler jubeln nach ihrem Sieg im Achtelfinale
  • Jubelschrei: Die Hamburger Nils Ehlers (l.) und Clemens Wickler feiern ihren Sieg im Achtelfinale.
  • Foto: WITTERS

„Geil!“ Hamburger Beach-Jungs mit Gala ins Viertelfinale – Ludwig als TV-Expertin

Bämm! Boom! Bang! Spektakulär und hochklassig. Viel besser geht es nicht. Mit einer Gala-Vorstellung haben sich die Hamburger Beachvolleyballer Nils Ehlers und Clemens Wickler ins Viertelfinale der Olympischen Spiele geschlagen. Zu Füßen des Eiffelturms fegte das einzige deutsche Männer-Team in Paris die Weltranglistenzweiten aus Brasilien aus der schönsten Sandkiste der Welt. Das begeisterte auch Laura Ludwig. In dieser Form kann das Duo um die Medaillen mitspielen.

Erst als die Partie schon eine gute Viertelstunde beendet war und der vierte Sieg im vierten Spiel zu Buche stand, da realisierte 2,10-Meter-Riese Ehlers (30) allmählich, was für eine außergewöhnliche Leistung er und Wickler (29) abgeliefert hatten. „Weil uns das gerade jeder sagt“, meinte der Block-Spezialist. „Im Spiel nimmt man das gar nicht so wahr.“

Hellwach, hochkonzentriert, fokussiert, spielstark, knallhart, clever, eiskalt – aber auch mit der nötigen Portion Lockerheit. Die perfekte Mischung.

Clemens Wickler: „Eines unserer besten Spiele“

„Das war wahrscheinlich eines unserer besten Spiele überhaupt“, freut sich Weltklasse-Abwehrspieler Wickler nach dem dominanten 2:0 (21:16, 21:17) gegen Andre Stein/ George Wanderley. „Das war unglaublich geil für uns, das zu erleben auf dem Feld.“ Und vor 13.000 Zuschauern auf den wieder einmal rappelvollen Rängen.

Viele deutsche Fans waren zur Frühschicht um 10 Uhr gekommen, um Ehlers/Wickler anzufeuern. Ehlers schwärmt: „Für mich ist es das größte Event. Das erste Mal Olympia, dann so eine Location, in Paris, in Europa. Es sind so viele Fans hier. Ich gucke so oft im Stadion nach oben und sehe so viele Deutschland-Fahnen und wenn wir Punkte machen, ist das so unfassbar laut für uns – das ist schon einzigartig.“

Laura Ludwig kommentiert Spiel in der ARD

Prominentester Fan auf der Tribüne: Laura Ludwig, die am Abend zuvor an der Seite von Louisa Ludwig durch die dritte Niederlage ausgeschieden war und danach unter Tränen angekündigt, am Saisonende auch ihre Karriere beenden zu wollen. Nicht überraschend, aber nun definitiv. „Ich kann schon wieder lachen“, sagte die 38-Jährige zur MOPO und trat direkt den Beweis an, scherzte: „Eigentlich da unten im Sand stehen und spielen und nicht hier oben zugucken und über Beachvolleyball reden.“

Ludwig war für die ARD als Co-Kommentatorin im Einsatz, eine spontane Aktion. „Hat Spaß gemacht.“ Es könnte etwas für die Zukunft sein. „Ich werde dem Beachvolleyball auf jeden Fall erhalten bleiben.“ Bis Dienstag ist sie noch in Paris, will die Zeit mit Ehemann Imornefe „Morph“ Bowes und den Söhnen Teo (2) und Lenny (6) genießen, Wettkämpfe schauen, das Deutsche Haus besuchen.

Leistung von Ehlers und Wickler in Paris „ganz groß“

Die Leistung von Ehlers/Wickler, die sie seit vielen Jahren gut kennt, nannte sie „überragend“. Wie das Duo zum Saisonhöhepunkt seine Topleistung in den olympischen Sand bringe, sei „ganz groß.“

Mittwoch steht für Ehlers Wickler das Viertelfinale an. Gegner: die Weltranglistenvierten Stefan Boermans/Yorick de Groot (Niederlande).

Die freie Zeit zwischen den Spielen vertreiben sie sich mit ihren Familien und Freunden – und Fernsehen. „Es läuft viel der Live-Stream, wir schauen alles, was da kommt“, erzählt Wickler. Für Ehlers ist das inspirierend und auch bewusstseinserweiternd. „Man bekommt eine andere Sicht auf die anderen Athleten, wenn man selbst einer ist. Von außen ist das nicht greifbar, diese Nervosität vorher, die Größe des Events. Wenn man selbst diese Emotionen fühlt – das ist schon einzigartig. Ich bilde mir ein, es dann bei anderen Athleten, denen ich im Fernsehen zuschaue, besser nachempfinden zu können. Das ist einfach schön.“

Svenja Müller/Cinja Tillmann im Achtelfinale gegen Lettland

Das einzige deutsche Frauen-Duo in der K.o.-Runde, die Hamburgerinnen Svenja Müller und Cinja Tillmann, spielt im Achtelfinale am Dienstag (9 Uhr) gegen die Tina Graudina und Anastasija Samoilova (Lettland), Europameisterinnen von 2022.

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