Proteste in Bangladesh gegen Hasina Wade
  • Demonstranten machen ihre Forderung klar: „Step Down, Hasina“
  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Rajib Dhar

Demonstranten stürmen Regierungspalast in Bangladesch – Premierministerin flüchtet

Die seit Juli andauernden Proteste gegen die Regierungschefin Hasina Wajed forderten zuletzt mehr als 300 Tote. Nach heftigen Zusammenstößen stürmten Demonstranten den Palast der Premierministerin. Hasina floh mit einem Hubschrauber von Dhaka nach Indien. Kurze Zeit später meldete ein Militärvertreter ihren Rücktritt.

Nach einer weiteren Eskalation der studentischen Proteste in Bangladesch drangen Tausende Demonstranten in die offizielle Residenz der autokratischen Regierungschefin in Dhaka ein. Nach ihrer Flucht mit dem Helikopter in Richtung Indien kündigte der Armeechef Waker-Uz-Zaman in einer vom Staatsfernsehen übertragenen Rede die Installation einer „Übergangsregierung“ an.

Proteste gegen Quotenregelung wurden zum Kampf gegen Staatsgewalt

Ihren Ursprung hatten die Proteste als außerparlamentarische Gegenbewegung zur Einführung einer Quotenregelung. Durch diese sollten rund 30 Prozent der Stellen im öffentlichen Dienst an Verwandte von Veteranen des Unabhängigkeitskrieges gegen Pakistan 1971 gehen. Kritiker und Oppositionelle befürchteten hierin einen weiteren, von der Regierung geplanten, Schritt in Richtung Autokratie. So wären insbesondere Anhänger Hasinas nach diesem Plan die Profiteure gewesen.

Auch nach der Einschränkung des Obersten Gerichts brach der Protest nicht ab, richtete sich jedoch zunehmend auch auf das Mittel, mit dem die Staatsgewalt versuchte, die Demonstranten zu stoppen. Statt auf Diskurs und Zugeständnisse, setzte Hasinas Regierung auf die exzessive Gewaltanwendung der Polizei, die insgesamt mehr als 300 Tote forderte.

Solidarisierung mit studentischer Revolte wuchs zuletzt

Zuletzt wuchs die Protestbewegung über das studentische Milieu hinaus: Filmstars, bekannte Musiker und ehemalige Generäle befürworteten die Bewegung ebenso wie 47 Firmen der für die Wirtschaft des Landes wichtigen Textilbranche.

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Der Regierung Hasinas wurde zuletzt unter anderem der Missbrauch staatlicher Institutionen zum eigenen Machterhalt sowie die Unterdrückung von Regierungskritikern vorgeworfen. (apa)

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