Bergamos Ademola Lookman schoss Leverkusen im Europapokal-Finale mit drei Toren ab.
  • Bergamos Ademola Lookman schoss Leverkusen im Europapokal-Finale mit drei Toren ab.
  • Foto: IMAGO / Ulrich Hufnagel

„Müssen damit zurechtkommen“: Darum ist Bergamo der ideale Test-Gegner für St. Pauli

Es gibt einfachere Gegner als eine Mannschaft, die Bayer Leverkusen im Europa-League-Endspiel 3:0 abgeschossen hat. Doch für den FC St. Pauli ist Atalanta Bergamo gerade schwer genug. Der ideale Testspiel-Gegner.

Nicht nur, dass europäische Spitzenvereine ja immer noch eher selten am Millerntor auflaufen und fußballerischen Glanz verströmen. Auch der Spielstil der Bergamasken soll St. Pauli in der Begegnung am Freitag (18.30 Uhr) helfen, sich auf die Bundesliga einzustellen. „Für italienische Verhältnisse spielen sie sehr individuell: Eins gegen Eins über den gesamten Platz. Damit müssen wir zurecht kommen“, beschreibt Trainer Alexander Blessin das Anforderungsprofil: „Dadurch ergeben sich natürlich auch Möglichkeiten, wenn man mal ein Eins gegen Eins gewinnt, dass man eine Überzahl ausspielen kann. Umso gefährlicher wird es, wenn man Bälle verliert. Damit ist Leverkusen im Endspiel überhaupt nicht klar gekommen.“

Blessin will bessere Absicherung in der Tiefe

St. Pauli will es besser machen als der Deutsche Meister. Es zumindest versuchen. „Bergamo ist ein Top-Team mit brutaler individueller Qualität“, sagt Blessin: „Wir wollen gefordert werden und den nächsten Schritt gehen.“ Der nächste Schritt ist vor allem ein schnellerer Schritt zurück beim eigenen Ballverlust – oder ein schnellerer Schritt nach vorn, um den ballführenden Gegner am Steilpass hinter den eigenen Defensivverbund zu hindern. „Wir hatten zuletzt ein bisschen Absicherungsprobleme in der Tiefe, da wollen wir einfach besser reagieren“, erklärt Blessin: „Wenn du einen Gegner hast, der mit hoher Aggressivität spielt, dann müssen wir dagegen halten. Das ist unser Faustpfand. Ich möchte nicht unbedingt reagieren, sondern eher agieren.“

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1:0 gegen Lyon, 3:1 in Norwich – die jüngsten Ergebnisse machen Mut, dass St. Pauli auch gegen Bergamo eigene Akzente setzen kann. Gemein war beiden Spielen aber auch, dass die Braun-Weißen in der Anfangsphase durchaus wacklig auftraten – was umso eher bestraft wird, je stärker der Gegner ist. „Da hatten wir Abstimmungsprobleme und haben ein bisschen mit angezogener Handbremse gespielt“, resümiert St. Paulis Trainer: „Da wünsche ich mir, dass wir von Anfang an ein bisschen mutiger sind und nicht zu sehr zurückweichen.“ Dann wäre Bergamo nicht nur auf dem Papier der ideale Gegner, sondern vielleicht sogar der ideale Test.

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