Cristian Fiél und Steffen Baumgart gebrüßen sich per Handschlag im Volksparkstadion
  • Cristian Fiél (l.) und Steffen Baumgart werden sich am Samstag wieder im Volkspark begegnen.
  • Foto: imago images/Lobeca

HSV gegen Hertha: Baumgarts Treffen mit Fiél hat eine besondere Vorgeschichte

Steffen Baumgart weiß, was ihn am Samstagabend erwartet. Klar, er und sein Trainer-Team haben Hertha BSC intensiv analysiert, aber es geht nicht einzig um den Gegner und um die auf ihn ausgerichtete Taktik des HSV – sondern auch ums Drumherum, um das passende Ergebnis vor einer Top-Kulisse. „Für uns geht es darum, unsere Dinge durchzusetzen“, sagt Baumgart und benennt das Ziel: „Damit wir die Punkte in einem vollen Volkspark lassen.“ Das erste HSV-Heimspiel der Saison wird auch für den Trainer ein besonderes sein.

Die bislang letzte Fußball-Partie im Volksparkstadion ist fast drei Monate her, am 19. Mai besiegte der HSV den 1. FC Nürnberg mit 4:1 und ließ die Vorsaison damit versöhnlich ausklingen. Robert Glatzel erzielte einen Dreierpack und krönte sich am 34. Spieltag noch zum Torschützenkönig der Zweiten Liga. Baumgart war nicht mit dem Ausgang der Spielzeit, aber dem letzten Resultat zufrieden. Er erinnert sich aber aus einem anderen Grund noch gut an den Tag.

HSV-Trainer Baumgart und Hertha-Coach Fiél sind Freunde

Es geht um den damaligen Trainer des Gegners, einen guten Freund von ihm, der jetzt eine andere Funktion hat: Cristian Fiél, der nun Chefcoach von Hertha BSC ist, der in der Vorsaison aber noch den 1. FCN trainierte. „Wenn wir das letzte Saisonspiel gegen Nürnberg nehmen, wo Fiello noch Trainer war, da hat er schon eine Idee gehabt, wie er uns bespielen kann“, erinnert sich Baumgart – und lobt: „Fiello hat eine ganz klare Handschrift, weiß genau, was er will und wie er die Jungs anpacken muss. Ich habe noch nie gehört, dass er eine Mannschaft nicht erreicht.“

Ein Bild aus dem August 2002: HSV-Trainer Steffen Baumgart (r.) und der heutige Hertha-Coach Christian Fiél (2.v.r.) liefen damals zusammen für Union Berlin auf. IMAGO/Höhne
Sreto Ristic, Michael Molata, Steffen Menze, Cristian Fiél und Steffen Baumgart in der Freistoß-Mauer von Union Berlin
Ein Bild aus dem August 2002: HSV-Trainer Steffen Baumgart (r.) und der heutige Hertha-Coach Christian Fiél (2.v.r.) liefen damals zusammen für Union Berlin auf.

Baumgart muss es wissen. Denn ihn und Fiél verbindet eine Vorgeschichte, die ihr erneutes Aufeinandertreffen am Samstag im ersten HSV-Heimspiel der neuen Spielzeit besonders macht. In der Saison 2002/03 kickten Baumgart und Fiél noch gemeinsam für den Stadtrivalen der Hertha – den 1. FC Union Berlin. Der heutige HSV-Trainer, ein Ex-Stürmer, und der jetzige Coach der „Alten Dame“, zu aktiven Zeiten ein zentraler Mittelfeldspieler, standen damals in 13 Bundesliga-Spielen und in einer DFB-Pokal-Partie zusammen auf dem Platz. Das verbindet sie bis heute.

Baumgart sieht keinen Favoriten – Fabian Reese fällt aus

„Wir hatten immer wieder guten Kontakt seitdem“, berichtete Baumgart im Mai, vor besagtem 4:1-Heimsieg des HSV. „Ich finde seine Entwicklung richtig gut. Für mich ist Fiello ein sehr guter Trainer.“ Der den HSV und seinen alten Teamkollegen nun aber ärgern will, um Herthas 1:2-Pleite gegen den SC Paderborn vom ersten Spieltag vergessen zu machen. „Wir müssen die Räume besser finden als letzte Woche“, fordert Fiél. „Wenn wir diese Dinge besser machen, sehe ich die Möglichkeit, da zu gewinnen.“ Also auswärts, im ausverkauften Volksparkstadion.

Baumgart erwartet, auch wenn die Hertha auf ihren Unterschiedsspieler Fabian Reese (Sprunggelenksverletzung) verzichten muss, am Samstagabend „ein Spiel auf Augenhöhe – keines, in dem ich einen klaren Favoriten sehe“. Dass die Berliner den Zweitliga-Auftakt im ersten Pflichtspiel unter Fiel am vergangenen Samstag in den Sand setzten, will Baumgart nicht als Fehlstart des Gegners verstanden wissen. Denn die Anfangsphase dauere länger.

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„Und ich gehe davon aus, dass die Hertha seine Lehren aus dem ersten Spiel zieht“, vermutet der HSV-Coach. „Wir müssen gucken, dass wir das nicht zulassen.“ Damit das besondere erste Saison-Heimspiel gegen seinen Kumpel Fiél, für den er eine „persönliche Sympathie“ verspüre, aus Sicht des HSV und seiner Fans ein erfolgreiches wird.

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