Eine U-Bahn an der Station Elbbrücken mit einem bunten HVV-Switch-Aufdruck.
  • Eine U-Bahn an der Station Elbbrücken mit einem bunten HVV-Switch-Aufdruck.
  • Foto: picture alliance/dpa/Daniel Bockwoldt

Der 1,7-Milliarden-Plan der Hochbahn

Die Visionen sind ambitioniert: Obwohl die Fahrgastzahlen wegen Corona noch lange nicht das normale Niveau erreicht haben, plant die Hochbahn mit einem massiven Investitions-Paket. Dazu kommt: Bald könnte es eine Abo-Karte fürs Homeoffice geben.

In ihrem Jahresabschlussbericht resümiert die Hochbahn das Corona-Jahr 2020, das sich durch einen immensen Fahrgast-Verlust in der ersten Hälfte auszeichnet. Im Gegensatz zu 2019 waren ab März nur circa 30 Prozent des üblichen Aufkommens unterwegs. Die Zahlen stiegen im Sommer zwar wieder auf bis zu 75 Prozent, sanken aufgrund des erneuten Lockdowns allerdings erneut.

Corona-Jahr: Hochbahn resümiert das Jahr 2020

Das blieb natürlich nicht ohne Folgen: Ohne den Rettungsschirm des Bundes hätte die Hochbahn einen Verlust von 217,4 Millionen Euro verzeichnen müssen. So sind es „nur“ 113,4 Millionen

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Im Vergleich zu den Vorjahren werden sich in den nächsten drei Jahren die Investitionen aber mehr als verdoppeln. Waren es 2016 noch 225 Millionen Euro, rechnet die Hochbahn für das Jahr 2021 mit 530 Millionen Euro, für das Jahr 2022 mit 638 Millionen Euro und für das Jahr 2023 mit 620 Millionen Euro. Macht zusammengerechnet ein 1,7 Milliarden schweres Paket.

Strecken-Ausbau und neue Busse: Wo wird investiert?

Wo wird dieses Geld hinfließen? Zum einen in eine jüngere U-Bahn-Flotte, zum anderen soll bis 2022 fast jeder fünfte Bus emissionsfrei durch Hamburg rollen. Auch ein zentrales Thema: Der geplante Netzausbau der U4 zum Horner Geest und der Neubau der U5 Ost. Letztere soll 2023 sogar fast die Hälfte des Gesamtbudgets einnehmen.

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Finanziert werden sollen diese Summen zum Teilen durch die Stadt Hamburg und den Bund. Eine große Rolle werden auch die Mai vorgestellten „Green Bonds“ spielen: Diese werden von der Hochbahn als Anleihe für jedermann ausgegeben. Ziel ist es, dass sich die Hamburger:innen an den Ausbauplänen beteiligen.

Hochbahn Hamburg: Könnte bald ein Homeoffice-Ticket kommen?

Die nächste Herausforderung bleibt allerdings erstmal, die Fahrgäste wieder zurück in die Bahnen und Busse zu holen. Das Problem: Durchs Homeoffice könnten in Zukunft weniger Menschen als vorher auf den ÖPNV angewiesen sein. Hochbahn-Chef Henrik Falk sieht darin eine Chance. „Ich denke, dass es nicht mehr so sein wird, dass sich morgens und abends die Leute in den Bahnen ballen, sondern dass sich das über den Tag verteilt. Es wird andere Mobillitätsgründe geben.“

Ergänzend dazu könnte es bald sogar ein Homeoffice-Ticket geben, das sich in die Abo-Card des HVV integrieren lässt, verriet Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). Details dazu gebe noch nicht, nach dem Sommer werde man diesbezüglich hoffentlich zu Entscheidungen kommen.

Derzeit sind laut Informationen des HVV wieder bis zu 60 Prozent des ursprünglichen Fahrgäste-Aufkommens im ÖPNV unterwegs.

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