Gospel nach Gold! Kugel-Königin Ogunleye mit Gänsehaut-Gesangseinlage
Nach dem Wettkampf ihres Lebens und dem sensationellen Gewinn der Goldmedaile machte Deutschlands neue Kugel-Königin das, was sie am Zweitbesten kann: sie sang. Und wie! Ein spezieller Moment an einem außergewöhnlichen Abend. Wow-Effekt und Gänsehaut.
Großer Jubel, riesige Freude und tiefe Gefühle. Beim Siegerinterview mit der ARD – an diesem Abend übertrug das ZDF für die Öffentlich-Rechtlichen live von der Leichtathletik aus dem Stade de France – sang Kugelstoß-Sensation Yemisi Ogunleye den Gospelsong „Ain’t nobody do me like Jesus“. Aus voller Kehle und tiefstem Herzen.
Yemisi Ogunleye singt nach dem Sensations-Olympiasieg
Die 1,85 Meter große Powerfrau aus Germersheim ist eine sehr gläubige Christin und singt in ihrer Freizeit in einem Gospelchor in Karlsruhe. Eine starke Stimme.
Vor ihrem letzten, entscheidenden Versuch im olympischen Finale hat sie gebetet, um Kraft ersucht. Ein Stoß-Gebet, sozusagen. „Ich habe mir gesagt, Gott, jetzt ist der Moment“, erzählte sie. Dann wuchtete Ogunleye die Kugel auf exakt 20 Meter – und überflügelte die bis dahin führende Neuseeländerin Maddison-Lee Wesche (19,86). Die Freude kannte keine Grenzen, eine Explosion der Emotionen.
Kugel-Königin: „Ich kann das alles noch gar nicht glauben“
Auch gut zwei Stunden nach ihrem Gold-Hammer konnte die 25-Jährige kaum glauben, was ihr gelungen war, was sie geschafft hatte. „Es ist noch unreal. Ich kann das alles noch gar nicht richtig begreifen“, sagte sie zur MOPO im „Deutschen Haus“, wo sie sich vor Glückwünschen nicht retten konnte.
Und die Gesangseinlage – war die geplant gewesen? „Nein“, sagte Ogunleye, Tochter einer deutschen Mutter und eines nigerianischen Vaters. „Das war spontan.“
Der Glaube gibt ihr Kraft. Half ihr auch durch schwere Zeiten. Mit 13 Jahren hatte sie mit der Leichtathletik begonnen, nachdem sie für Ballett und Turnen zu groß geworden war. Doch sie kämpfte mit ihrem Körper. Im Alter von 15 und 16 Jahren zog sie sich zwei Kreuzbandrisse zu, verletzte sich auch am Meniskus, musste sich zwei Knie-Operationen unterziehen. Das frühe Karriereende drohte.
Verletzungen warfen sie zurück, der Glaube gibt ihr Kraft
Doch Ogunleye, die auch immer wieder mit Rassismus und Mobbing konfrontiert wurde, gab nicht auf, biss sich durch, machte weiter. 2020 die wegweisende Entscheidung: Die Kugelstoßerin stellte von der Angleittechnik auf die Drehstoßtechnik um, mit der sie ihre Athletik besser ausspielen konnte. Der entscheidende Wendepunkt, der schließlich 2023 zur Leistungsexplosion und dem Vorstoß in die deutsche Spitze und internationale Elite führte. Dieses Jahr verläuft absolut glänzend: Bronze bei der EM in Rom. Und jetzt Gold.
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Ihre Medaille bekommt sie erst einen Tag nach dem Wettkampf, am Samstag. Der nächste große Moment, dem der immer sehr stimmungsvolle abendliche „Medal Walk“ im „Deutschen Haus“ folgt. Und vermutlich die nächste Gesangseinlage.