Dennis Schröder im Duell mit dem Serben Marko Guduric
  • Dennis Schröder (r.) machte gegen Serbien ein schwaches Spiel.
  • Foto: IMAGO/Goal Sports Images

Riesen-Frust bei Schröder & Co: Medaillen-Traum der Basketballer geplatzt

Nach vier Siegen zum Start schienen Deutschlands Basketballer bei Olympia auf Medaillenkurs. Doch in der Endphase des Turniers zeigt das Team um Schröder Schwächen – und verspielt Bronze.

Die erfolgreichste Ära in der Geschichte des deutschen Basketballs ist mit einer herben Enttäuschung zu Ende gegangen. Im letzten Spiel unter der Regie von Bundestrainer Gordon Herbert verlor die deutsche Mannschaft in Paris das Spiel um Bronze gegen Serbien klar mit 83:93 (38:46) und verpasste damit die erhoffte Olympia-Medaille deutlich.

Olaf Scholz und Dirk Nowitzki als Unterstützung in der Halle

In der Neuauflage des letztjährigen WM-Finales war Franz Wagner mit 18 Punkten bester Werfer in einer schwachen deutschen Mannschaft. Auch die Unterstützung von Bundeskanzler Olaf Scholz und Basketball-Legende Dirk Nowitzki half an diesem tristen Samstagvormittag in der Bercy Arena gegen die vom früheren Bundestrainer Svetislav Pesic trainierten Serben nicht.

Unter Herbert hatte das deutsche Team 2022 bei der Heim-EM Bronze und im vergangenen Jahr in Manila sensationell den WM-Titel gewonnen. Bei den Sommerspielen konnte der Weltmeister um Kapitän Dennis Schröder nach einer starken Vorrunde in Lille mit dem Highlight-Spiel gegen Gastgeber Frankreich während der Endrunde in Paris aber unerklärlicherweise zu keiner Zeit sein großes Potenzial abrufen.

Nikola Jokic macht für Serbien den Unterschied

Im WM-Finale vor elf Monaten hatte sich Deutschland gegen die Serben noch mit 83:77 durchgesetzt. Damals fehlte Serbien allerdings Nikola Jokic. Und der Superstar von den Denver Nuggets machte dem deutschen Team das Leben von Beginn an schwer. Mit seiner Wucht unter dem Korb war das Kraftpaket kaum zu stoppen. Der Center dominierte das Geschehen.

Das deutsche Spiel wollte dagegen nicht in Schwung kommen. Wie schon bei der Niederlage im Halbfinale gegen Frankreich fanden Schröder und Co. offensiv keinen Rhythmus. Schröder erzielte im ersten Viertel zwar acht Punkte, versuchte es aber zu oft mit der Brechstange. Auch Jungstar Franz Wagner konnte sich wie schon gegen die aggressiven Franzosen nicht wie erhofft in Szene setzen. Nach zehn Minuten lag der Weltmeister mit neun Punkten hinten (21:30).

DBB-Team zeitweise mit 19 Punkten in Rückstand

Im zweiten Viertel wuchs der Rückstand auf bis zu 14 Punkte an. Der deutsche Auftritt wirkte phasenweise seltsam emotionslos. Von der Euphorie und Begeisterung aus den erfolgreichen WM-Zeiten war nicht viel zu sehen. So reichte den Serben eine gute, aber keinesfalls überragende Leistung, um das Spiel zu kontrollieren.

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Im dritten Viertel lag die DBB-Auswahl phasenweise sogar mit 19 Punkten hinten. Angetrieben von Franz Wagner versuchte der Weltmeister zwar noch einmal alles und kam auf acht Zähler heran (74:82), für die Wende und die ersehnte Medaille reichte es aber nicht mehr. 

Bundestrainer-Frage soll bald geklärt werden

Herbert hatte nach den Olympischen Spielen 2021 in Tokio die Nachfolge von Henrik Rödl angetreten und gleich zu Beginn seiner Amtszeit einen festen Kern an Spielern gebildet, von denen er eine Zusage für drei Jahre verlangte. Vor allem auf Schröder als Kapitän setzte der Kanadier dabei. Der Bundestrainer ließ seinem Aufbauspieler zahlreiche Freiheiten.

Schröder zahlte das Vertrauen mit starken Leistungen zurück. Angeführt vom Fahnenträger dieser Sommerspiele holte Deutschland 2022 und 2023 jeweils eine Medaille – einen Top-Drei-Platz hatte es zuvor seit 2005 und Nowitzki nicht mehr gegeben. In Paris konnte aber auch Schröder nicht überzeugen.

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Den Nachfolger für Herbert will der Deutsche Basketball Bund relativ schnell nach Olympia bekanntgeben. „Das wird zeitnah geschehen“, sagte Vize-Präsident Armin Andres in Paris. „Im November stehen schon die nächsten Spiele in der EM-Qualifikation an. Da braucht der Neue ja einen gewissen Vorlauf, um sich mit den Spielern auszutauschen“, sagte Andres. „Daher haben wir natürlich schon Gespräche geführt.“ (dpa/mp)

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