„Nach dieser Tortur“: Mega-Empfang für algerische Boxerin Imane Khelif
Die algerische Boxerin Imane Khelif ist nach ihrer emotionalen Olympia-Reise feierlich in Algerien empfangen worden. Am Flughafen von Algier präsentierte die 25-Jährige, über die seit den Sommerspielen eine Genderdebatte tobt, der wartenden Menge stolz ihre Goldmedaille, die vielen Fans jubelten Khelif mit Sprechchören wie „Tahia Imane“ („Es lebe Imane“) zu.
„Die Antwort lag in den Ergebnissen der einzelnen Kämpfe“, sagte Khelif, die am Montag von einer „unerbittlichen Kampagne“ gegen sich sprach. Sie wolle „dem algerischen Volk danken, das mich in dieser Tortur unterstützt und mir Kraft gegeben hat.“
Khelif: „Haben die Ehre Algeriens wiederhergestellt“
Die algerischen Frauen seien „ein Beispiel und ein Modell für die ganze Welt“, sagte Khelif, die sich bei den Sommerspielen in der Gewichtsklasse bis 66 kg durchgesetzt hatte: „Gott sei Dank haben wir die Ehre Algeriens wiederhergestellt und die algerische Flagge in Paris gehisst, was das Wichtigste ist.“
Die Debatte um Khelif, die im Boxsport schon länger geführt wurde, hatte sich seit dem Beginn der Spiele kontinuierlich verschärft. Spätestens mit Khelifs Auftaktkampf am 1. August gegen die Italienerin Angela Carini, die nach 46 Sekunden aufgab, war die Causa zum Politikum geworden.
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Khelif und die Taiwanesin Lin Yuting waren bei der WM 2023 vom Weltverband IBA nach einem Geschlechtertest disqualifiziert worden. In Paris durften sie starten, weil das Internationale Olympische Komitee (IOC) die IBA wegen diverser Korruptionsskandale nicht mehr anerkennt und selbst die Boxwettbewerbe organisiert. (sid/bv)