Kind stirbt nach Verbrühungen – Polizei nimmt 30-Jährigen fest
Er soll einen zweijährigen Jungen verbrüht haben – so schlimm, dass das kleine Kind vor wenigen Tagen an den Folgen seiner schweren Verletzungen starb: Die Polizei in Itzehoe (Landkreis Steinburg) hat am Mittwochnachmittag einen 30-jährigen Mann festgenommen.
Peter Müller-Rakow, Sprecher der Staatsanwaltschaft Itzehoe, bestätigte die Festnahme des Mannes am Donnerstagnachmittag gegenüber der MOPO. Die Staatsanwaltschaft führe gegen den Mann ein Verfahren wegen des Vorwurfs des Totschlags.
„Der Beschuldigte wurde heute vor dem Amtsgericht in Itzehoe vorgeführt und sitzt jetzt in Untersuchungshaft“, sagte Müller-Rakow. Der 30-Jährige habe sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen gegen ihn geäußert. Zu den genaueren Umständen der Festnahme wollte Müller-Rakow zunächst keine Angaben machen.
Wedel: Schreckliche Tat bereits Anfang Juli
Die schreckliche Tat soll sich bereits am 3. Juli in Wedel (Landkreis Pinneberg) ereignet haben. Das Kind war am Dienstag im Krankenhaus verstorben – mutmaßlich an den Folgen der schweren Verletzungen durch die Verbrühungen. Genauere Erkenntnisse darüber soll jetzt eine rechtsmedizinische Untersuchung bringen, kündigte Müller-Rakow an.
Unmittelbar nach der Tat habe die Mordkommission in Itzehoe die Ermittlungen aufgenommen. Es sei zunächst ein Haftbefehl wegen verursachten Totschlags gegen den 30-Jährigen ausgestellt worden – damals lebte der kleine Junge noch. Der Verdächtige sei seitdem flüchtig gewesen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Mutter soll Fahndungsaufruf bei Facebook gestartet haben
Die Mutter des Kindes soll auf Facebook einen privaten Fahndungsaufruf nach dem flüchtigen Mann gestartet und dabei auch ein Foto des mutmaßlichen Täters veröffentlicht haben. Weil solche Postings allerdings unter anderem die Persönlichkeitsrechte verletzen, warnt die Staatsanwaltschaft grundsätzlich davor, diese weiterzuverbreiten. Die Mutter des Jungen und der Verdächtige standen laut Staatsanwaltschaft in einer engen persönlichen Beziehung.
In den vergangenen Jahren sorgten mehrere Fälle für Entsetzen, bei denen Eltern ihre kleinen Kinder verbrüht hatten: In Verden wurde Ende Juni 2023 eine Mutter wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, nachdem sie im August 2022 ihre damals vierjährige Tochter mit heißem Wasser übergossen und getötet hatte. (due)