Reus in die USA zu Messi: Darum wollte er die Bundesliga und Europa verlassen
Marco Reus sieht nach seinem Abschied aus der Bundesliga auch ein komfortables Lebensumfeld bei seinem neuen Verein Los Angeles Galaxy.
„Hier zu leben ist auch nicht so schlecht. Das war auch ein großer Faktor, dass ich mir den Wechsel schnell vorstellen konnte“, sagte der 35-jährige Offensivspieler dem TV-Sender Sky. Der Klub aus der Major League Soccer hatte am Donnerstag bekanntgegeben, dass Reus einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2026 unterschrieben hat. Heute im Laufe des deutschen Abends soll er in Los Angeles vorgestellt werden.
Marco Reus spielt jetzt für Los Angeles Galaxy
Der frühere Nationalspieler hatte bei Borussia Dortmund nach zwölf Jahren keinen neuen Vertrag erhalten. Daher konnte er ablösefrei in die USA wechseln. „Für mich stand fest, dass ich auf keinen Fall in der Bundesliga bleiben möchte. Und Europa kam für mich ehrlicherweise auch nicht infrage, weil ich ‚zum Ende meiner Karriere‘ etwas komplett anderes machen wollte“, sagte Reus.
Er habe die Möglichkeit haben wollen, woanders wahrgenommen zu werden, sich weiterzubilden und auch einen anderen Horizont zu sehen. „Der Kontakt mit LA Galaxy kam schon sehr, sehr früh zustande und die Gespräche haben mir auf Anhieb gefallen“, begründet er seinen Wechseln nach Kalifornien.
Marco Reus freut sich auf Duell mit Lionel Messi
Auch steigt bei Reus die Vorfreude auf ein sportliches Wiedersehen mit Lionel Messi – obwohl der Superstar selbst wohl etwas gleichgültiger auf Duelle mit dem Deutschen blickt. „Eine Nachricht hat er mir nicht geschickt“, sagte Reus lachend im Interview mit Sky: „Ich bezweifle auch, dass noch eine kommen wird.“ Für diesen sei es nun „schön, in der Liga nochmal gegen Messi zu spielen. Ich hatte zwei, drei Mal das Vergnügen, sowohl mit dem Klub als auch der Nationalmannschaft.“
Messi spielt seit 2023 für Inter Miami in der MLS, und Reus sieht in der Transfer-Strategie der Amerikaner einen wirkungsvollen Ansatz: Immer wieder wechseln namhafte Profis aus Europa in die Staaten. „Ich glaube, jeder gute Spieler, der in die MLS kommt, tut der Liga gut“, sagte er, „einfach für die Aufmerksamkeit, damit die Leute den Sport nochmal besser kennenlernen, da es hier nicht die Sportart Nummer eins ist.“ Die MLS sei „auf einem sehr guten Weg“, weiterhin helfe aber „jeder Spieler, der in Europa auf hohem Niveau gespielt hat. Wir hoffen, dass noch ein paar mehr hinzukommen.“
Für Galaxy liefen bereits Ausnahmespieler wie David Beckham, Zlatan Ibrahimovic und Steven Gerrard auf. In deren Fußstapfen zu treten, „macht mich stolz“, sagte Reus: „Die drei haben unglaubliche Arbeit geleistet – schon in der Vergangenheit – und dann haben sie hier nochmal aufgetrumpft. Das ist auch mein Ziel. Ich möchte mit dem Verein hier Meister werden.“
BVB: Reus schwärmt vom Signal Iduna Park und der Bundesliga
Los Angeles liegt dafür gut im Rennen – und für Reus könnte es noch in diesem Jahr auf ein großes Duell mit Messi hinauslaufen. In der Regular Season, die noch bis Oktober läuft, belegt Galaxy aktuell Rang eins der Western Conference. Spitzenreiter im Osten ist Inter Miami. Nach der Regular Season geht es mit den Play-offs weiter, der Meister wird im Dezember gekürt.
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Dennoch werde Reus die Bundesliga und vor allem das Dortmunder Stadion vermissen, gab Reus zu. „Wenn man so lange erleben durfte vor 80.000 Zuschauern zu spielen… das ist etwas, was man für immer vermissen wird. In keinem Stadion der Welt ist es so laut. In kein Stadion strömen so viele Menschen“, sagte der zweimalige Fußballer des Jahres in Deutschland. In der Bundesliga habe man immer seinen Support im Rücken gehabt, auch, wenn man auswärts gespielt habe. (aw/dpa/sid)