Wird Poreba wieder wichtig? Stammkraft wackelt – Premiere im HSV-Sturm
Steffen Baumgart ist eigentlich ein Fan von Lukasz Poreba. Und der Pole blühte in der Rückrunde der Vorsaison unter dem 52-Jährigen auf, sammelte vier seiner bisher fünf HSV-Scorerpunkte nach dem Trainerwechsel von Tim Walter zu Baumgart. Vor der Sommerpause stand Poreba sogar viermal in Folge in der Startelf, wurde dann für 300.000 Euro fest verpflichtet – in der Vorbereitung aber ausgebremst. Schlägt nun wieder seine Stunde? Der drohende Ausfall einer Stammkraft könnte es möglich machen. Und im Sturm bahnt sich eine Premiere an.
Am Freitagvormittag, in der vorletzten Einheit vor dem DFB-Pokal-Erstrundenspiel am Sonntag in Meppen (18 Uhr, Liveticker auf MOPO.de), war Poreba mittendrin. Das Trainerteam ließ offensive Spielzüge nach Einwürfen einstudieren – und der 24-Jährige bildete dabei ein Mittelfeld-Tandem mit Jonas Meffert. Vielsagend? Ein Hinweis auf die Startelf im Emsland? Womöglich. Denn Daniel Elfadli fehlte zwei Tage vor der Partie gänzlich im Training.
Elfadli fehlt im HSV-Training – Einsatz aber noch möglich
Der Sommer-Neuzugang aus Magdeburg hatte bei der Einheit am Donnerstag einen Schlag aufs Sprunggelenk abbekommen, Baumgart bestätigte tags darauf aber nur die Ausfälle von Jean-Luc Dompé (muskuläre Verletzung) und Dennis Hadzikadunic (angeschlagen). Elfadlis Einsatzfähigkeit schloss er dagegen nicht aus: „Wir haben ihn heute gesteuert, da warten wir noch ab. Ich würde sagen, der Junge ist bereit, aber das halten wir uns noch offen.“
Bis dato waren auf der Doppel-Sechs im offensiven 3-2-4-1-System Elfadli und Meffert gesetzt. Jetzt könnte Letzterer, wenn Elfadli womöglich doch ausfallen sollte und wenn Baumgart auch beim Regionalligisten zwei Abräumer vor der HSV-Abwehr aufbieten möchte, einen neuen Partner an seine Seite bekommen: Poreba.
Die Vorjahres-Leihgabe vom französischen Erstligisten RC Lens hatte in der Vorbereitung mit Rückenproblemen zu kämpfen, konnte im Trainingslager in Österreich daher kaum trainieren und auch keines der dortigen Testspiele bestreiten. Angesichts des derzeit ohnehin aufgeblähten HSV-Kaders war beim 2:1-Auftakt in Köln sowie beim 1:1 gegen die Hertha zuletzt auch für Poreba kein Platz im Kader. Nun aber könnte er direkt in die Startelf rutschen.
HSV-Coach Baumgart über Poreba: „Könnte Sechs spielen“
Vom Tribünen-Platz zum Saison-Debüt? „Luki kann in der Zentrale alles spielen“, sagte Baumgart und verwies auch auf die Möglichkeit, Ludovit Reis als Sechser einzusetzen. Dafür könne dann Immanuel Pherai die offensivere Rolle seines niederländischen Landsmanns übernehmen. „Wir können aus dem Vollen schöpfen“, zeigte sich der Coach happy – und erinnerte sich dann daran, wie glücklich er vor ein paar Monaten mit den Auftritten Porebas war.
„Luki hat in den letzten Spielen der letzten Saison sehr gute Leistungen gebracht, deshalb sind wir froh, dass wir ihn endgültig für uns gewinnen konnten. Jetzt hat er Verletzungsprobleme gehabt, war nun aber in der zweiten Woche in Folge beim Training dabei, sodass wir uns alle Optionen offenhalten können.“ Baumgart bestätigt: „Luki könnte die Sechs sehr gut ausfüllen.“ Aber: „Er hat es auch weiter vorne schon gezeigt. Wir haben viele Möglichkeiten.“
Doppelspitze: Davie Selke vor Startelf-Debüt beim HSV
Baumgart hofft noch, dass Elfadli in Meppen aufdribbeln kann: „Er hat es in den letzten beiden Spielen sehr gut gemacht. Das ist die Haupt-Hoffnung.“ Erfüllt sich diese, müsste Poreba doch erst mal auf sein Saison-Debüt warten, käme nur als Joker infrage. Das Abschlusstraining am Samstagmittag wird mehr Klarheit bringen.
Bereits festzustehen scheint unterdessen, dass Baumgart in West-Niedersachsen erstmals auf eine Doppelspitze setzen wird. „Ransi macht es im Moment sehr gut“, lobte der Coach und verriet, dass Topscorer Königsdörffer erneut in der Startelf stehen wird – allerdings wohl nicht als einziger zentraler Stürmer, denn Baumgart sagte auch: „Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird Davie neben ihm spielen.“ Davie Selke steht also vor seiner Startelf-Premiere.
Nach seinem Mittelfußbruch ist der Neuzugang laut Baumgart „noch nicht bereit für 90 Minuten“. Der genesene Robert Glatzel, der wieder in den Kader zurückkehren soll, könnte Selke im Laufe des Spiels aber ablösen. „Schauen wir mal, wie der Spielverlauf ist, vielleicht stehen auch alle drei auf dem Platz“, pokert Baumgart noch.
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Sollte er wirklich erstmals mit zwei Mittelstürmern beginnen lassen, wäre im offensiven Mittelfeld ein Platz weniger frei – womöglich zum Nachteil von Poreba. Es sei denn, Baumgarts Rechnung mit Elfadli geht doch nicht auf.