„Teufelskreis“: Extremer Krankenstand bei Hamburgs Kita-Erziehern
Kita-Verband schlägt Alarm: Der Krankheitsstand in den Hamburger Kindertagesstätten erreicht erschreckende Zahlen. Die Kosten sind gravierend.
Die „Bertelsmann-Stiftung“ veröffentlichte am Dienstag eine Studie, in der es um den Krankenstand an Kitas in Deutschland geht. Die Zahlen haben es in sich: Kita-Beschäftigte in Hamburg waren im letzten Jahr durchschnittlich 33,2 Tage krank. Zum Vergleich: bei allen Berufsgruppen lag der Durchschnitt in Hamburg nur bei 18,9 Krankheitstagen im Jahr. Kristin Alheit vom „Paritätischen Wohlfahrtsverband Hamburg“ nennt die Zahlen „alarmierend“, es müsse dringend gehandelt werden.
„Durchschnittlich 9,1 Prozent der Beschäftigten fehlten krankheitsbedingt pro Arbeitstag, das heißt, die gesunden Kolleg:innen mussten täglich fast zehn Prozent mehr leisten“, sagt Kristin Alheit, „Das ist dauerhaft nicht durchzuhalten. Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden.“ Zu ihrem Verband gehören knapp 300 Kitas in Hamburg.
Der Krankheitsstand an Kitas kostet 181 Millionen im Jahr – nur in Hamburg
Um das Problem zu lösen, hat Kristin Alheit vom „Paritätischen“ eine konkrete Forderung. Die Arbeitsbedingungen müssten sich verbessern, sagt sie. Zum Beispiel brauche es eine bessere Bezahlung, bei der auch die Vor- und Nachbereitungszeit beachtet werde.
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Laut der Studie der „Bertelsmann-Stiftung“ verursachen die hohen Krankheitszahlen allein in Hamburg jährliche Kosten in Höhe von 181 Millionen Euro. Auf ganz Deutschland gerechnet seien es schon mehr als fünf Milliarden Euro, die durch den hohen Krankheitsstand fehlen. Um alle kranken Mitarbeiter zu ersetzen, müssten Hamburgs Kitas 3005 zusätzliche Menschen einstellen.