Hätten Sie ihn erkannt? St. Pauli-Trainer Blessin hatte kurioses Bundesliga-Debüt
Für die meisten Kiezkicker ist die Bundesliga ein Aufbruch ins Neuland. Kein Wunder, dass sich vor dem ersten Spiel am Sonntag gegen Heidenheim (17.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) zur Vorfreude nun auch Nervosität gesellt. Auch der neue Trainer Alexander Blessin feiert zumindest an der Seitenlinie sein Bundesliga-Debüt, als Spieler stand der 51-Jährige bereits im Oberhaus auf dem Platz.
„Ich weiß es noch ganz genau“, begann Blessin von seiner Bundesliga-Anekdote zu erzählen: „Mein erster Einsatz gegen Borussia Dortmund. 23. Minute, Freddy Bobic wird verletzt ausgewechselt und ich war der einzige Stürmer auf der Bank und bin dann reingekommen.“
Wenig Bundesliga-Erfahrung beim FC St. Pauli
50 Minuten später war Blessins Bundesliga-Debüt beim VfB Stuttgart am 14. August 1998 schon wieder vorbei. „Ich glaube, ich wurde in der 73. Minute oder so ausgewechselt, weil ich nicht mehr konnte, aber es war wirklich kein so schlechtes Spiel“, erzählt Blessin, der an diesem Tag nicht einmal der Nervöseste war. „Mein Vater ist danach mit der S-Bahn nach Hause gefahren und ist dann, weil er so nervös war, in die falsche Richtung gefahren. Also das war für mich und für die Familie schon kurios. Daran werde ich immer zurückdenken“
Ähnlich nervös dürften die Kiezkicker sein. Mit Johannes Eggestein, David Nemeth, Sascha Burchert, Simon Zoller und Neuzugang Robert Wagner durften bislang erst fünf Braun-Weiße Bundesligaluft schnuppern. „Ich bin schon gespannt auf die Nacht vor dem Spiel“, sagt der Trainer im Zuge der steigenden Nervosität. Er selbst will seine Jungs in ihrem Tun bestärken und mit ihnen reden, um der Nervosität entgegenzuwirken. Denn: „Nur als Team können wir überzeugen.“
Blessin will dreckigen Fußball sehen
Doch das allein wird nicht reichen, um den Vorjahres-Aufsteiger zuschlagen. „Wir müssen ugly sein“, betont Blessin. „Wir werden keinen Preis fürs Schönheits-Spielen gewinnen und müssen dreckig spielen.“ Bei der Analyse aufs Spiel haben es die Heidenheimer dem FC St. Pauli schon mal nicht leicht gemacht.
Heidenheim-Trainer Frank Schmidt setzte beim Sieg in der Conference League-Quali auf eine fast komplett veränderte Startelf. Dazu kam, dass das TV-Bild beim Zuschauen immer wieder ausfiel. Für Blessin aber kein Grund zur Panik: „Auch wenn sie einen großen Kader haben. Sie haben einen Spielstil und den werden sie nicht ändern. Wir sind gewarnt, aber hoffentlich auch gut vorbereitet“, sagt Blessin, der den Weg der Heidenheimer als Vorbild für den FC St. Pauli sieht.