St. Pauli-Kapitän Jackson Irvine beim Training an der Kollaustraße
  • St. Pauli-Kapitän Jackson Irvine beim Training an der Kollaustraße
  • Foto: WITTERS

„Dürfen nicht so naiv sein“: Das will St. Paulis Irvine gegen Union besser machen

Als Jackson Irvine am Dienstag den Rasen an der Kollaustraße betrat, wurde der aufmunternde Applaus der Trainings-Kiebitze noch ein bisschen stärker. Lauter Trost für das Auftakt-0:2 gegen Heidenheim, dass St. Paulis Kapitän auch nach zwei Tagen noch ärgerte. Trotzdem galt sein Blick der nächsten Aufgabe Union Berlin. 

„Klar sind wir noch ein wenig enttäuscht“, räumte Irvine ein: „Aber wir haben das analysiert und abgehakt und schauen jetzt auf das Spiel am Freitag. Wir haben hoffentlich aus unseren Fehlern gelernt. Wir haben auch viele Dinge gut gemacht. Und es ist auch wichtig, zu sehen, dass Dinge funktionieren, an denen man arbeitet.“ Eine der größten Lehren aus der Videoanalyse des Heidenheim-Spiels sei, „dass wir uns auf beiden Seiten des Platzes steigern müssen“. Mehr Präzision im letzten Drittel, mehr Cleverness bei Ballverlusten.

Videoanalyse, Raseneinheit, Krafttraining

Dazu setzte Coach Alexander Blessin am Dienstag nach der Videoanalyse eine 75-minütige Einheit an, gefolgt von weiterem Krafttraining. Als nach Irvine auch Verteidiger Hauke Wahl als Letzter aus der Kabine auf den Rasen lief, atmeten die Trainingszuschauer auf: Die Pleite gegen Heidenheim hat zumindest keine verletzten Spieler hinterlassen.

Irvine über den Gegner Union Berlin

Vor Union Berlin, das mit einem 1:1 gegen Mainz in die Liga startete, hat Irvine Respekt – freut sich aber auf das Flutlichtspiel in der Hauptstadt.„Sie sind eines der zweikampfstärksten Teams der Liga und haben Geschwindigkeit und Spielqualität“, sagt der Australier: „Sie sind auch sehr kompakt, im Grunde ähnlich wie wir. Das wird ein sehr intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld, in dem es nicht so viele Chancen auf beiden Seiten geben wird wie für uns gegen Heidenheim.“

Deshalb kommt es umso mehr darauf an, dagegen zu halten – und im Zweifel auch mal hässlich zu agieren, wie Blessin es zuletzt wiederholt gefordert hat. Irvine stimmt dem zu, wählt dafür aber eigene Worte: „Ich glaube, wir müssen uns in manchen Situationen intelligenter verhalten. Wir dürfen nicht so naiv sein.“

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Irvine, der während des Trainings auch kurzzeitig Aufgaben als Torwart wahrnahm, hat gerade erst in der vergangenen Woche seinen Vertrag mit dem Kiezklub verlängert und wird in sein fünftes St. Pauli-Jahr gehen. „Die Beziehung, die sich zwischen mir, dem Klub, den Fans und der Community natürlich gewachsen ist, ist sehr speziell“, begründete der31-Jährige seine Entscheidung: „Es fühlte sich wie der richtige Moment an, um zu zeigen, wie viel mir das bedeutet. Und ein Statement zu setzen für beide Seiten.“

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