„Ganz Hamburg hasst die AfD“: Hunderte demonstrieren vor Hamburger Parteizentrale
Bei den Landtagswahlen ist die AfD in Thüringen stärkste Kraft geworden, auch in Sachsen mischt sie ganz vorne mit – in beiden Ländern stuft sie der Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ ein. Rund 750 Menschen, so die Schätzung der Polizei, trafen sich am Sonntagabend, um vor der AfD-Zentrale in Hamburg zu demonstrieren. Schon im Vorfeld hatte das „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ (HBgR) zu einer Anti-AfD-Demo in der City aufgerufen.
Los ging es um 20 Uhr unter dem Motto „Ob Thüringen oder Hamburg: Kein Fußbreit der AfD!“ an der Reesendammbrücke. „Alle zusammen gegen den Faschismus“ und „Ganz Hamburg hasst die AfD“ riefen die Demonstranten zu Beginn der Demo.
„Die Ergebnisse sind erschreckend. Wir müssen jetzt auf die Straße gehen“, sagt Sarah Lesti (29), Heilerzieherin aus Eimsbüttel. Sie hat sich darum gemeinsam mit Tochter Lilo (12) und ihrer St.Pauli-Flagge dem Zug angeschlossen.
- ann-christin busch Sarah Lesti (29) und Tochter Lilo (12).
- ann-christin busch „Tschüss Hass“ steht auf dem Pullover einer Teilnehmerin.
- ann-christin busch „Nein zu Rassismus“, hat eine Teilnehmerin auf ihr Plakat geschrieben.
- ann-christin busch Anton Behling (27) aus Eimsbüttel.
„Ich bin heute spontan hergekommen“, sagt Anton Behling (27), Referendar aus Eimsbüttel. „Weil jeder gucken muss, wie er oder sie noch mehr tun kann für die Demokratie.“
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Über die Bergstraße sind die Teilnehmer, darunter auch die „Omas gegen Rechts“, zur AfD-Parteizentrale an der Schmiedestraße gezogen. „Wir kriegen euch alle“, riefen sie und zeigten den Mittelfinger, während von oben augenscheinlich AfD-Mitglieder durch die Jalousien guckten. Nach Angaben der Polizei verlief der Protest „ziemlich entspannt“.