Ein Kind sitzt mit verschränkten Armen und gesenkten Kopf
  • Immer mehr Kinder sind Vernachlässigung und psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalt ausgesetzt. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Annette Riedl

Jugendämter schlagen Alarm: Zahl der Kindeswohlgefährdungen steigt massiv

Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt: Die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland steigt, das ist klar. Unklar ist, wie stark. Denn es liegen nicht alle Daten vor.

Die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland hat einen neuen Höchststand erreicht. 2023 stellten die Jugendämter bei mindestens 63.700 Kindern oder Jugendlichen eine Gefährdung fest, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das waren rund 1400 Fälle beziehungsweise zwei Prozent mehr als 2022. Eine Kindeswohlgefährdung kann zum Beispiel Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt sein. 

In Wahrheit dürften die Zahlen aber deutlich höher liegen, wie die Statistiker erklären: „Da einige Jugendämter für das Jahr 2023 keine Daten melden konnten, ist aber sicher, dass der tatsächliche Anstieg noch deutlich höher ausfiel“, berichteten die Statistiker. 

Gesamtzahl liegt möglicherweise sogar bei 67.300 Fällen

Werden für die fehlenden Meldungen im Jahr 2023 nur die Ergebnisse aus dem Vorjahr hinzugezählt, liegt der Anstieg der Kindeswohlgefährdungen im Vergleich zum Vorjahr bei 4700 Fällen beziehungsweise 7,6 Prozent. Wird zusätzlich der allgemeine Anstieg berücksichtigt, erhöht sich das Plus sogar auf rund 5000 Fälle beziehungsweise acht Prozent. Nach dieser Schätzung läge die Gesamtzahl im Jahr 2023 bei 67.300 Fällen. 

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Neben Fehlern bei der Datenerfassung und dem Cyberangriff auf einen IT-Dienstleister wurde als Grund für die fehlenden Meldungen im Jahr 2023 auch die Überlastung des Personals im Jugendamt genannt. (dpa/mp)

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