Zwei St. Pauli-Stars werden 100 – und wollen es machen wie einst Alemannia Aachen
Es wird ein freudiges Ereignis – oder doch nicht? Wenn der FC St. Pauli am Sonntag am dritten Spieltag der Bundesliga-Saison beim FC Augsburg antritt, werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zwei Jubiläen gefeiert werden können. Was schön ist, wichtiger wäre aber natürlich Zählbares. Und da gibt es Omen in beide Richtungen.
Zunächst einmal aber wird es gleich für zwei Akteure dreistellig, wenn alles so kommt, wie man es erhoffen und erwarten darf. Sowohl Kapitän Jackson Irvine als auch Keeper Nikola Vasilj werden in der Fuggerstadt zum 100. Mal das St. Pauli-Trikot in einem Pflichtspiel überstreifen. Passender Anlass also, um endlich das erste Erfolgserlebnis in der Beletage einzufahren. Der letzte Aufsteiger, der nach zwei Partien noch ohne eigenen Treffer dastand, war anno 2006/07 Alemannia Aachen – um am dritten Spieltag mit 3:0 in Hannover zu gewinnen.
Die Basis dafür, sich zu belohnen, ist zudem unstrittig vorhanden. St. Pauli ließ bisher nach Borussia Dortmund die wenigsten Chancen aus dem Spiel heraus zu, hat mit im Schnitt 58 Prozent Ballbesitz den viertbesten Wert der ganzen Liga zu verbuchen (nach Bayern, Stuttgart und Dortmund) und ist läuferisch das Maß der Dinge. Die Kiezkicker rannten 120,8 Kilometer pro Spiel und damit rund zehn mehr als die Augsburger (110,9 Kilometer).
St. Paulis Gegner ist angeknockt
Ebenjene sind zudem saisonübergreifend seit sieben Partien sieglos, holten in diesem Zeitraum nur einen einzigen Punkt. Und trotzdem gibt es Argumente, die für den FCA sprechen. Zum Beispiel, dass die bayerischen Schwaben von den letzten zehn Bundesliga-Spielen gegen Aufsteiger acht gewonnen haben. Oder dass St. Pauli in Augsburg bisher noch nie auch nur irgendwas außer Erfahrung hat sammeln können: Dreimal gastierte Braun-Weiß dort, dreimal gab es Niederlagen, wenngleich sämtlich hauchzart mit je nur einem Tor Differenz (0:1, 2:3, 2:3).
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All das ist lange her (2007 bis 2010) und trug sich durchgehend im Unterhaus zu. Von daher beginnt am Sonntag ein neues Kapitel – eines mit Happy End?