Kapitän Schwandt stehet in typischer Pose mit Zigarette im Mund an einem Strand. Im Hintergrund ist Wasser zu sehen.
  • Kapitän Schwandt in typischer Pose mit Zigarette im Mund. Sein Appell an alle Hamburger ist aber alles andere als Schall und Rauch.
  • Foto: Christian Stemper

Kapitän Schwandt ist tot – Trauer um einen engagierten Kämpfer gegen den Rechtsruck

Jürgen Schwandt war vieles, vor allem aber: Kapitän und unermüdlicher Kämpfer gegen den Rechtsruck. Nun ist das Hamburger Urgestein im Alter von 88 Jahren gestorben.

Seine erste Leidenschaft war die See – seine zweite der Kampf gegen Hass und Intoleranz. Kapitän Jürgen Schwandt ist in der Nacht zum Montag im Alter von 88 Jahren gestorben. Das teilte der Ankerherz-Verlag von Stefan Kruecken auf seiner Facebook-Seite mit.

Schwandt wuchs in Hamburg auf, fuhr seit seiner Jugend zur See. Mit 30 Jahren bekam er sein Kapitänspatent, später wechselte er in die Bundeszollverwaltung, stieg dort bis zum Chef des Wasserzolls auf. Eine Karriere, der er mit seiner Biografie „Sturmwarnung“ einen Endpunkt setzte – als seine zweite bereits begonnen hatte: die als Sprachrohr der Kämpfer gegen Rassismus und den Rechtsruck.

Kapitän Schwandt: Der Kämpfer gegen den Rechtsruck und seine „Sturmwarnung“

Auf Facebook, später auch in Talkshows, Büchern und Kolumnen, wurde Schwandt nicht müde, vor den Gefahren zu warnen, die von Pegida und AfD, von Neonazis und rechten Bauernfängern ausgehen. Seine „Sturmwarnung“ von 2016 wurde 2024 noch einmal neu aufgelegt, mit einem weiteren Kapitel: „Was ich Euch noch sagen wollte“.

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In der MOPO schrieb Schwandt eine Kolumne mit 126 Folgen – dann fühlte er sich zu krank, um „mich um die Themen zu kümmern, mit denen ich meine Leser zum Grinsen, zum Nachdenken oder ein paar Reeder und rechtsdrehende Trottel zum Ärgern bringen kann“, wie er 2016 schrieb. Vor dem Tod habe er keine Angst, sein Ziel, 80 Jahre alt zu werden, hatte er da gerade erreicht. Es sollten noch acht weitere Jahre folgen, bis Schwandt „nach langer, schwerer Krankheit, die er tapfer ertrug, eingeschlafen“ ist. (josi)

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