„Zum Schutz meiner Mitmenschen!“ Ex-HSV-Trainer will nicht mehr Auto fahren
Er hat sich als Spieler und Trainer einen Namen gemacht. Klaus Toppmöller ist ein Kind der Bundesliga, schoss als Torjäger des 1.FC Kaiserslautern alles kurz und klein, spielte für Deutschland und trainierte später Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und den HSV. Bekannt war „Toppi“ aber auch stets für seine Auto-Leidenschaft. „Ich liebe es, Vollgas zu geben“, erzählte der Mann mit dem markanten Lockenkopf gern – doch damit ist es vorbei. Zum Schutz seiner Mitmenschen hat der 73-Jährige seinem wohl größten Hobby abgeschworen.
Toppmöller fährt kein Auto mehr. Ausgerechnet er, der für schnittige Boliden und reichlich PS bekannt war. Der MOPO aber verriet er: „Ich fahre bereits seit zwei Jahren nicht mehr. Weil ich chronische Schmerzen habe, die das Bremsen für mich erschweren. Ich mache das für meine Mitmenschen. Die Gefahr, wenn ich selbst noch Auto fahren würde, wäre viel zu groß.“
Eine schmerzhafte Folge der Profi-Karriere des früheren Stürmers, der in 204 Bundesligaspielen bärenstarke 108 Tore erzielte. Bereits 1979 beendete Toppmöller seine Bundesliga-Karriere wegen anhaltender Kniebeschwerden und wechselte nach Dallas. Richtig los wurde er die Schmerzen aber nie.
Ex-HSV-Trainer Toppmöller war schon immer ein Autonarr
Auch mit seinen Autos sorgte Toppmöller für Schlagzeilen. Ende Mai 1976 baute er einen Unfall mit einem Ferrari Dino, beging unter Schock Fahrerflucht und irrte 15 Stunden lang durch die Wälder des Hunsrücks. Schon damals sagte Toppi: „Dieser Unfall war mir eine Lehre fürs Leben. Das Fahren schneller Wagen überlasse ich künftig denen, die es auch wirklich können.“ Zumal ihm durch den Crash die sicher geglaubte Teilnahme an der EM-Endrunde 1976 durch die Lappen ging.
Der Entschluss, lieber gar nicht mehr zu fahren, reifte bei Toppmöller in den vergangenen Jahren. Zu groß waren die Mühe und die Schmerzen beim Treten und Kuppeln. „Ich lasse mich jetzt nur noch fahren“, hält er fest und verweist auf seine Ehefrau Rosi. „Das Fürchterlichste wäre ja, wenn ich nicht schnell genug reagieren könnte, einen Unfall bauen würde und jemandem etwas Schlimmes zustößt. Das würde ich mir nie verzeihen.“
Toppmöllers Sohn Dino trainiert Eintracht Frankfurt
Eine Entscheidung, für die Toppmöller (von Oktober 2003 bis Oktober 2004 HSV-Trainer) Respekt verdient. Den Hamburger Fans wird er immer in Erinnerung bleiben, weil er unverschuldet mit dem wohl größten Skandal der Vereinsgeschichte verbunden ist. Im August 2004 verlor der HSV im Pokal beim damaligen Drittligisten Paderborn mit 2:4, die Partie wurde von Schiedsrichter Robert Hoyzer verschoben.
Topmöllers Sohn Dino führt die Tradition der Familie in der Bundesliga fort, ist seit Sommer 2023 Trainer von Eintracht Frankfurt.