Nach MOPO-Bericht: Auch Hamburger Behörden prüfen Ermittlungen im Wettskandal
Seit die MOPO am vergangenen Freitag öffentlich gemacht hatte, dass 17 deutsche Fußballspiele von der 3. Liga bis zur Oberliga unter Manipulationsverdacht stehen, sind zahlreiche Vereinsvertreter und Polizeibehörden in Alarmbereitschaft. In mehreren Bundesländern wurden bereits die zuständigen Staatsanwaltschaften eingeschaltet oder sogar konkrete Ermittlungen eingeleitet. Die MOPO weiß: Auch in Hamburg beschäftigt der drohende Wettskandal die Behörden.
In Hamburg kümmert sich die Behörde für Inneres und Sport und darin konkret das Dezernat Interne Ermittlungen (DIE) um die verdächtigen Spiele, die in Hamburg stattgefunden haben. Grundlage sind dabei sowohl der Straftatbestand des Sportwettbetrugs als auch der einer Manipulation von berufssportlichen Wettbewerben, wie es im Strafgesetzbuch (StGB) in Paragraf 265c bzw. 265d festgehalten ist.
Behörden in Hamburg prüfen Ermittlungen im Wettskandal
Auf MOPO-Nachfrage bestätigte die Behörde für Inneres und Sport, dass man sich mit den Verdachtsfällen befasst. „Das DIE prüft im Austausch mit den beteiligten Stellen die vorliegenden Informationen und wird in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Hamburg über die Aufnahme von Ermittlungen entscheiden“, teilte die Behörde der MOPO mit. Genauere Auskünfte könne man „aufgrund der laufenden Prüfung“ derzeit nicht geben.
Ähnlich geht auch das Bundesland Hessen mit dem Manipulationsverdacht um. Das Landeskriminalamt Hessen bestätigte bereits am Freitag, dass zwei „auffällige“ Spiele im eigenen Bundesland „kriminalpolizeilich bewertet“ würden. „Eine mögliche staatsanwaltschaftliche Befassung wird aktuell geklärt“, hieß es vom LKA Hessen. Im Saarland bestätigte die Polizei gegenüber der MOPO bereits die Aufnahme von Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Saarbrücken wegen des Manipulationsverdachts von einer Begegnung im Saarland.
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Die MOPO hatte am Freitag öffentlich gemacht, dass nach unseren Informationen 17 deutsche Fußballspiele seit November 2022 unter Manipulationsverdacht stehen. Chatverläufe aus einem die Anonymität wahrenden Messenger-Dienst belegen entsprechende Indizien, dass die Spiele verschoben und deren Spielergebnisse vorab über das Darknet verkauft worden sein sollen. Damit könnten möglicherweise hohe Gewinne bei Sportwetten erzielt worden sein.