Andrea Orejarena und Caleb Stein stehen in den Ausstellungsräumen in den Deichtorhallen.
  • Andrea Orejarena und Caleb Stein untersuchen Verschörungsmythen.
  • Foto: Henning Rogge

Echt oder nicht? Bilder aus einer Welt voller Verschwörungen

Verschwörungstheorien gab es schon immer, schon in der Antike. In den 90er Jahren waren sie das beherrschende Thema der beliebten TV-Serie „Akte X“. Und für manche ist nicht die Frage, ob in der Area 51 in der Wüste von Nevada geheimnisvolle Dinge vor sich gehen, sondern welche. Werden hier abgestürzte Raumschiffe untersucht oder gar Aliens gefangen gehalten? Andrea Orejarena und Caleb Stein nehmen uns in einer neuen Ausstellung in den Deichtorhallen mit auf eine Bilder-Reise durch die Welten viraler Verschwörungstheorien.

Heute müssen Ereignisse nicht mehr wirklich stattgefunden haben, um Fotos davon zu haben. In Zeiten von Fake News, computerbearbeiteten Bildern und Verschwörungstheorien ist unsere Gegenwart – mit gutem Grund – von wachsendem Misstrauen geprägt: Was können wir noch glauben? Die Kognitionswissenschaftlerin und Fotografin Andrea Orejarena aus Kolumbien und der britische Dokumentarfotograf Caleb Stein beschäftigen sich schon lange mit dem Thema. „Tactics And Mythologies“ ist die erste europäische Einzelausstellung des New Yorker Duos, mit der die neue Kuratorin Nadine Isabelle Henrich die Reihe „Viral Hallucinations“ startet.

1500 Fotografien über Verschwörungsmythen

Die Mars-Simulationsstation steht in Utah; Elon Musk ist in das Projekt involviert. Orejarena & Stein/ Courtesy Palo Gallery, NY
Die Mars-Simulationsstation steht auf rotem Gestein in Utah.
Die Mars-Simulationsstation steht in Utah; Elon Musk ist in das Projekt involviert.

Für ihre Installation „American Glitch“ (Glitch bedeutet Fehler, Störung) mit mehr als 1500 Fotografien haben Orejarena und Stein eine Landkarte der Orte angelegt, wo angeblich Verschwörungs-Phänomene gesichtet wurden. Sechs Monate lebten sie praktisch im Auto und fuhren diese Orte ab, um sie zu fotografieren. Es gibt Bilder von Militäreinrichtungen in der Wüste, Ufos, oder Straßenzügen, die in der Luft schweben. Echt oder nicht? Sieht echt aus, muss also real sein, oder? Orejarena und Stein hinterfragen unser aller Verhältnis zur Wirklichkeit.

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Auch ein älteres Projekt der beiden wird gezeigt. „Long Time No See“ entstand ab 2015 in Vietnam. Mit einheimischen Kriegsveteranen und Jugendlichen, die bis heute unter dem Einsatz der chemischen Waffen leiden, schufen sie einen Gegenpol zur Darstellung des Vietnamkrieges durch amerikanische Fotografen.

Deichtorhallen/Phoxxi: bis 26.1.2025, Di-So 11-18 Uhr, 9 Euro, deichtorhallen.de

MOPO
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