Auto von Kugeln durchsiebt: Mutmaßlicher Schütze vor Gericht
Ein fahrender Audi wird mehrfach beschossen. Der 26-jährige Fahrer wird schwer verletzt, der 30-jährige Beifahrer ebenfalls getroffen. Der mutmaßliche Schütze ist bei der Polizei kein Unbekannter. Jetzt kommt es zum Prozess.
Völlig durchlöchert steht der Audi Q8 an einem Wall neben einem Bahnübergang. Dort war er zum Stehen gekommen, nachdem der 26-jährige Fahrer in jener Nacht zum 10. Januar 2023 versuchte, dem Kugelhagel zu entkommen.
An der Kreuzung Am Pulverhof, Ecke Stein-Hardenberg-Straße in Tonndorf hatte ein Unbekannter um kurz nach 1 Uhr das Feuer auf den Wagen eröffnet. Der Fahrer gibt Vollgas, schießt über die Kreuzung und kommt nach etwa 300 Metern zum Stehen. Der 26-Jährige sackt hinter dem Steuer zusammen, er ist mehrfach getroffen. Genau wie sein 30-jähriger Beifahrer. Beide Männer kommen nach dem Vorfall in ein Krankenhaus. Während der Jüngere notoperiert wird, kann der 30-Jährige das Krankenhaus schon am nächsten Tag wieder verlassen.
Am Wagen zählt die Polizei mindestens 19 Einschusslöcher, auf der Straße liegen Patronenhülsen. Die Beamten stellen zwei Sporttaschen sicher; in beiden Taschen sollen Pistolen gelegen haben, ein Magazin ist leer. Die Männer sollen wegen Drogendelikten bekannt sein. Polizeisprecher Florian Abbenseth erklärte nach dem Vorfall auf Nachfrage der MOPO: „Wir gehen davon aus, dass sich die Beteiligten kennen.“
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Hamburg: Schüsse auf Audi – mutmaßlicher Schütze vor Gericht
Für die Tat muss sich jetzt ein 32-jähriger Mann verantworten. Er soll in jener Nacht die Schüsse aus einer Pistole Smith & Wesson, Modell 59, abgefeuert haben. Schon mehrfach fiel er durch Verstöße gegen das Waffengesetz auf. Bereits im Dezember 2018 untersagte ihm die Polizei die Ausübung der tatsächlichen Gewalt über Waffen aller Art. Trotzdem erwischten ihn die Beamten später in Bergedorf mit einer mit durchgeladenen Pistole der Marke Astra, Modell A70. Auch als er ein paar Monate später in einem Einkaufszentrum im Stadtteil St. Pauli kontrolliert wird, finden sie in seiner Umhängetasche eine zu einer scharfen Schusswaffe umgebaute Pistole samt Munition.
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Ab Dienstag wird ihm der Prozess vor dem Hamburger Landgericht gemacht.