Bekommt Hamburg ein queeres Familienzentrum?
Wenn es nach der Hamburger Linksfraktion geht, sollte der Senat die Einrichtung eines „queeren Familienzentrums“ in Hamburg fördern. In der Antwort auf eine Kleine Anfrage äußert sich der Senat dazu eher vage.
In Stuttgart, München und Berlin gebe es bereits solche Zentren, heißt es in der Anfrage der Linksfraktion an den Senat. Dort würden „Elternteile und queere Menschen mit Kinderwunsch sich im Alltag unterstützen und Beratung bei allen die Elternschaft begleitenden rechtlichen Fragen erhalten können.“ Ein solches Familienzentrum ist in Hamburg allerdings zunächst nicht in Sicht: Der Senat schreibt in seiner Antwort, entsprechende „Überlegungen der zuständigen Behörden seien hierzu noch nicht abgeschlossen.“
Senat: Beratungsprojekt wird gefördert
Im Rahmen der Familienförderung werde unter andere das Beratungsprojekt „Beratung für queeres Familienleben“ der Caritas gefördert, schreibt der Senat: im Jahr 2023 mit 57.779 Euro, für 2024 belaufe sich der Zuwendungsbescheid auf 91.203 Euro. Darüber hinaus fördere man beispielsweise „Projekte des Trägers Magnus-Hirschfeld-Centrum, die sowohl LSBTIQ* Personen als auch deren An- und Zugehörigen offenstehen“.
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Der Linksfraktion geht das nicht weit genug: Überlegungen für die Einrichtung eines queeren Familienzentrums würden „auf die lange Bank geschoben und sind auch bei den Haushaltsplanungen bis Ende 2026 nicht mitgedacht“, heißt es in einer Pressemitteilung in Bezug auf die Senatsantwort. „Selbst eine wissenschaftliche Ermittlung der Bedarfe ist nicht vorgesehen.“
Queere Familien mit ihren besonderen Themen fänden oft nur ehrenamtliche Anlaufstellen, heißt es von der Linksfraktion. (mp)
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