Flüchtlinge auf einem Boot
  • Erst Anfang September waren im Ärmelkanal mehrere Menschen gestorben. Weitere wurden gerettet und nach Dover gebracht.
  • Foto: picture alliance/dpa/PA Wire | Gareth Fuller

Mehrere Migranten sterben bei Überfahrt im Ärmelkanal

Bei der versuchten Überfahrt von Frankreich nach Großbritannien sind „acht Migranten“ im Ärmelkanal ums Leben gekommen. Das überfüllte Boot sei kurz nach seiner Abfahrt in der Nacht zu Sonntag in unmittelbarer Nähe der französischen Küste gekentert, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag aus Kreisen der Rettungsdienste. Die Präfektur des Départements Pas-de-Calais teilte mit, das Unglück habe sich vor der Küste der Gemeinde Ambleteuse ereignet.

Der Präfekt von Pas-de-Calais, Jaques Billant, wird um 10 Uhr eine Pressekonferenz auf dem Deich von Ambleteuse abhalten, wie sein Büro mitteilte. Dabei werde er „die Lage erörtern“.

In den vergangenen Tagen wurden zahlreiche Überquerungsversuche in Booten unternommen. Innerhalb von 24 Stunden seien zwischen Freitag und Samstag „200 Schiffbrüchige gerettet“ worden, wie die Seepräfektur für den Ärmelkanal und die Nordsee am Samstagabend erklärte. Sie wies darauf hin, dass „18 Abfahrtsversuche von Booten“ über den Tag hinweg vom regionalen operativen Überwachungs- und Rettungszentrum am Cap Gris-Nez registriert worden seien.

Schlimmstes Unglück seit Jahresbeginn

Erst Anfang September waren beim Versuch der Überquerung des Ärmelkanals zwölf Menschen ums Leben gekommen. Es war das schlimmste Unglück mit einem Flüchtlingsboot auf dem Weg nach Großbritannien seit Jahresbeginn. Bislang sind seit Jahresbeginn nun insgesamt mindestens 45 Menschen bei der Überfahrt über den Ärmelkanal ums Leben gekommen.

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Seit Anfang des Jahres kamen nach Angaben der britischen Behörden mehr als 22.000 Migranten mit Booten über den Ärmelkanal nach England. Die im Juli gewählte Labour-Regierung hat versprochen, die irreguläre Einwanderung zu verringern. (afp/mp)

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