Bei einer nächtlichen Kontrollaktion in Hamburgs Sternschanze wurden mehrere Kioske und Gastronomiebetriebe wegen Verstößen gegen Schließzeiten überprüft, unversteuerte E-Shishas und verbotener Snus-Tabak sichergestellt, sowie mehrere Ordnungswidrigkeits- und ein Strafverfahren eingeleitet.
  • Bei einer nächtlichen Kontrolle in der Schanze wurden mehrere Kioske und Gastrobetriebe überprüft.
  • Foto: André Lenthe

Aufregung in der Schanze: Anwohner genervt vom Lärm – Polizei schreitet ein

Für die einen ist es Wohnraum, für die anderen eine Partymeile. Rund 20 Einsatzkräfte der Polizei, des Zolls, des Bezirksamts und der Lebensmittelaufsicht haben am späten Samstagabend mehrere Läden in der Schanze kontrolliert. Der Grund: Beschwerden von Anwohnern wegen anhaltender Lärmbelästigungen.

Die Sternschanze ist bekannt und beliebt für ihre umfassende Gastro- und Kulturszene. Allerdings beherbergt das Viertel nicht nur Bars, Kneipen oder Klubs, sondern bietet auch Wohnraum für etliche Familien. Seit Jahren gibt es zwischen Anwohnern und Betreibern von Kiosken und Gastronomiebetrieben Streit um den nächtlichen Lärm. 2011 wurden entlang der Susannenstraße sogenannte „Lärmschutzschirme“ für die Gastrobetriebe Pflicht.

Im Einsatz gegen Lärmbelästigung im Schanzenviertel – Polizei kontrolliert Lokale

Trotzdem gibt es immer wieder Ärger, zuletzt in der Nacht zu Sonntag: Nach zahlreichen Beschwerden rückten Dutzende Einsatzkräfte in einem Verbundeinsatz aus Polizei, Zoll, dem Bezirksamt Altona und der Lebensmittelaufsicht ins Szeneviertel aus. Dabei kontrollierten sie unter anderem die Einhaltung der Öffnungszeiten von Kiosken, Imbissen und Kneipen. Denn viele Lokale hatten ihre Tische länger als erlaubt draußen gelassen. Die Folgen: Eine erhebliche Lärmbelästigung – und genervte Anwohner.

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Gegen 23 Uhr begann die Kontrollaktion in der Susannenstraße, bei der der erste Kiosk noch ohne Beanstandungen blieb. Vor „Omas Apotheke“ in der Schanzenstraße hingegen waren um kurz nach 23 Uhr noch Tische vor dem Lokal aufgestellt und gut besucht, obwohl die Außengastronomie zu diesem Zeitpunkt hätte geschlossen sein müssen. Der Wirt musste die Tische sofort wegräumen und erhielt eine Anzeige. Kein Einzelfall: Fünf weitere Gastro-Betriebe wurden ebenfalls angewiesen, Tische und Bänke einzuräumen.

Zufallstreffer: Zoll stellt unversteuerte E-Shishas sicher

Insgesamt sieben Kioske hatten zu lange geöffnet – offizielle Schließzeit ist Mitternacht. Auch hier wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. In einem Kiosk am Schulterblatt landete der Zoll dann einen Zufallstreffer: Unversteuerte E-Shishas und E-Zigaretten sowie sogenannter „Snus“-Tabak wurden beschlagnahmt. Letzterer ist zwar in der Partyszene als Lutschtabak beliebt, aber in der EU – außer Schweden – verboten. Der Betreiber muss nun mit einem Strafverfahren rechnen.

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