Wohnsitz weg: Warum der Clan-Boss plötzlich nicht mehr im Norden ist
Was wollte er nur in der Provinz? Die Mitglieder des Berliner Remmo-Clans werden mit verschiedenen schweren Straftaten in Verbindung gebracht, darunter dem Dresdner Juwelendiebstahl. Clan-Chef Issa Remmo zog überraschend von der Hauptstadt in das 1000-Seelen-Dorf Grabowhöfe (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte). Nach Recherchen des NDR und des Internet-Portals „Wir sind Müritzer“ scheint er dem Landleben nun den Rücken gekehrt zu haben – auch sein Einbürgerungsverfahren ist vom Tisch.
Knapp zwei Jahre war Issa Remmo in der Gemeinde gemeldet. Im Sommer soll sein Vermieter ihm aus unbekannten Gründen gekündigt haben, berichtet der NDR. Da er nun keine Meldeadresse mehr hat, muss sich der Landkreis auch nicht mehr mit dem Einbürgerungsantrag beschäftigen, den er dort gestellt hatte.
Issa Remmo wollte ein Riesenrad bauen lassen
In einem Interview sprach Remmo damals davon, in Grabowhöfe zur Ruhe kommen zu wollen und investieren zu wollen. Und zwar in ein Riesenrad, groß wie das „London Eye“, das er im nahegelegenen Waren nach Abschluss des gegen ihn laufenden Insolvenzverfahrens aufstellen lassen wollte. Woher das Geld dafür kommen sollte, dazu machte er nur vage Andeutungen. Ein LKA-Ermittler vermutete damals hinter dem Umzug, dass er sich in der Provinz sicherer vor der Polizei fühlen würde. Zuvor waren außerdem zahlreiche Immobilien der Großfamilie von Berliner Behörden beschlagnahmt worden.
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Anders als viele seiner Familienmitglieder ist Issa Remmo nicht vorbestraft. Gegenüber dem Portal „Wir sind Müritzer“ gab er an, kein Clan-Chef zu sein, sondern nur Vater einer großen Familie, um die er sich kümmern müsse.
Mittlerweile soll er sich wieder in Berlin aufhalten, wo der Großteil des Clans lebt. (paul)