Johannes Bitter machte im Tor des HSV Hamburg kein gutes Spiel
  • Schwerer Stand und nur zwei Paraden: Hamburgs Keeper-Riese Johannes Bitter
  • Foto: WITTERS

Vor enttäuschender Kulisse: Hamburgs Handballer bei Heim-Premiere ohne Chance

Der Meister war eine Nummer zu groß, der HSV Hamburg bei ihrem Heim-Debüt ohne Chance. Gegen den SC Magdeburg kassierte der mit großen Personalproblemen in die Saison gestartete HSVH eine 26:32 (10:16)-Niederlage, die im Rahmen blieb, weil sich der Favorit nicht in Topform präsentierte und die Gastgeber die zweite Halbzeit nach Toren sogar unentschieden spielten. Eklatant: In den 60 Minuten konnten die Keeper der Hamburger gerade einmal zwei Bälle parieren. Das muss deutlich besser werden in den nächsten Spielen – und das gilt auch für die Zuschauerzahlen.

Nüchtern und gar nicht mal so unzufrieden analysierte Trainer Torsten Jansen die Partie. „Grundsätzlich haben wir das hinten und auch vorne gut gemacht“, sagte der Coach. „Wenn man gegen eine Mannschaft wie Magdeburg nur zwei Paraden hat und dann auch noch den einen oder anderen technischen Fehler zu viel macht, dann hat man einfach keine Chance.“

HSV Hamburg gegen Magdeburg mit Problemen im Tor

Eine unglückliche und auch schwierige Situation. Für alle Beteiligten. Weil gleich beide für diese Saison verpflichteten Torhüter Robin Haug und Mohamad El-Tayar nach Verletzungen noch nicht einsatzfähig sind, bilden die langjährige Nummer eins Jogi Bitter (42) und U19-Keeper Finn Knack aushilfsweise das Keeper-Duo. Bitter hielt in rund 35 Minuten Spielzeit Bälle, Knaack, der im Verlauf beider Halbzeiten in die Partie gekommen war, keinen einzigen Ball.

„Ich weiß nicht, wann man Hamburg wieder erwischt mit nur zwei Paraden, wahrscheinlich nie mehr, das ist außergewöhnlich“, sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert. „Da hätte das Ergebnis eigentlich höher ausfallen müssen. Wir sind glücklich, hier gewonnen zu haben. Wir kennen die Personalsituation der Hamburger.“

Gastgeber legen einen guten Start hin, SCM schlägt zurück

Dennoch hatte der HSVH, der auch auf den verletzten Rückraumspieler Zoran Ilic verzichten musste, einen richtig guten Start in die Partie in der mit 4481 Zuschauenden spärlich gefüllten Barclays Arena im Volkspark erwischt, führte gegen anfangs indisponierte Gäste mit 4:1 (7.), was Hoffnung auf ein möglichst lange offenes Spiel machte. Doch der SCM fing sich, drehte die Partie in den folgenden sieben Minuten auf eine eigene 8:5-Führung um und baute den Vorsprung aus.

Im zweiten Durchgang hielten die Hamburger, die zum Saisonstart einen Punkt in Göppingen geholt hatten, dagegen und dadurch das Endergebnis im Rahmen, während der Meister nicht mehr machte als nötig und der klare Sieg nie in Gefahr geriet.

Johannes Bitter: Teamleistung war „in Ordnung“

„Alles in Ordnung“, sagte Bitter hinsichtlich des Endergebnisses und der Teamleistung insgesamt. „Wir wissen, wie gut die Magdeburger sind und haben sie phasenweise ein bisschen schlechter gemacht, als sie sein können. Das war das Ziel. Aber sie waren sehr souverän, wenn auch nicht der Top-SCM.“ Zu seiner deutlich sichtbaren Frustration während des Spiel wollte sich Bitter „lieber nicht“ äußern.

Eine gebrauchten Tag hatte auch Linksaußen-Star Casper Mortensen, der seine ersten drei Würfe vergab (darunter einen Siebenmeter) und nach 44 Minuten gegen Nachwuchs-Mann Alexander Hartwig ausgewechselt wurde. Bester Torschütze beim HSVH war Rechtsaußen Frederik Bo Andersen mit sieben Treffern, davon drei Siebenmeter.

Kleine Kulisse in der Arena – jetzt gegen Potsdam

Das Enttäuschendste des ersten Heimspiels der Saison war zweifellos der Zuschauerzuspruch. Zwar ist der September seit jeher ein schwieriger Monat, um die Sportfans der Hansestadt in großer Zahl in die Halle zu locken, aber knapp 4500 gegen den Deutschen Meister und eines der besten Teams der Welt sind einfach zu wenige. Schade für alle Beteiligten.

Sportlich steht für die Hamburger jetzt im Fokus, die Niederlage abzuhaken, das Positive mitzunehmen und sich auf die wichtige Aufgabe am Freitag bei Aufsteiger VfL Potsdam vorzubereiten.

Tore HSVH: Andersen (7/3), Lassen (5), Axmann (4), Weller (2), Magaard (2), Tissier (2), Sauter (1), Valiullin (1), Unbehaun (1), Hartwig (1)

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