„Ich bin der Leidtragende!“ Selke hadert über den Luxus im HSV-Sturm
Jetzt wird der Konkurrenzkampf im HSV-Sturm richtig heiß. Ransford Königsdörffer und Robert Glatzel hatten beim 5:0 gegen Regensburg mit ihren Treffern vorgelegt. Davie Selke kam nach 75 Minuten in das Spiel und lieferte als Joker ab. Ein besonderer Moment für den Stürmer – auch wenn er nach seinem Premieren-Tor im Volkspark auf dem Platz zunächst kurz zittern musste. Nun will er mehr. Doch das wird nicht einfach.
Es war kein entscheidender Treffer, doch vor allem für Selke war es ein ganz wichtiges Zeichen. In der 89. Minute hatte er den Ball zum 4:0 ins Tor geköpft. Weil er zuvor Gegenspieler Louis Breunig gehalten hatte, wurde der Treffer vom VAR überprüft. Selke suchte in der Wartezeit direkt den Kontakt zum Schiedsrichter. „Ich habe zu ihm gesagt: ‚Bitte nimm mir das jetzt nicht weg. Ich brauche das Tor‘. Ich war sehr froh, dass es dann auch wirklich gezählt hat“, so der Angreifer nach dem Spiel.
Für Selke war es im fünften Liga-Spiel das erste Tor für den HSV. Nur beim Pokal-Auftritt in Meppen (7:1) hatte er zuvor für die Hamburger auch schon getroffen. „Das ist einfach schön für mich“, betonte der 29-Jährige, der allerdings auch weiß, dass sein Erfolgserlebnis nun nicht direkt dazu führen wird, dass er beim nächsten Spiel in der Startelf steht. Dafür treffen Glatzel und Königsdörffer aktuell einfach zu oft.
Selke will beim HSV nicht nur Joker sein
„Das ist eine gute Situation für uns. Mit mir als aktuell Leidtragendem. Aber so eine Breite brauchst du im Kader, wenn du aufsteigen willst. Jetzt geht es darum, die Zeit zu nutzen, die man bekommt und das machen meiner Meinung nach gerade alle einfach gut“, sagt Selke über den Konkurrenzkampf im HSV-Sturm. Gleichzeitig stellt er klar, dass er weiter Druck machen und sich nicht mit der Joker-Rolle zufriedengeben wird. „Wir haben mit dem Trainer einen offenen Austausch. Er ist ein Typ der klaren Worte. Ich habe klar gesagt, dass es mein Anspruch ist, von Anfang an zu spielen. Die Situation ist jetzt so wie sie ist und ich nehme es so an.“
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Nur mit weiteren Toren kann Selke auch weitere Argumente für sich liefern. Gleichzeitig muss er hoffen, dass Glatzel und Königsdörffer mal nicht treffen. Für das nächste Spiel am kommenden Samstag in Kaiserslautern dürfte sich an der Besetzung im HSV-Angriff erst mal nichts ändern. Dafür ist ein Joker-Tor von Selke noch zu wenig. Zumindest den Anfang hat der Angreifer mit seinem Treffer gegen Regensburg nun gemacht.