Alternaria-Schimmelpilze unter dem Mikroskop (Symbolbild).
  • Alternaria-Schimmelpilze unter dem Mikroskop (Symbolbild).
  • Foto: picture-alliance / OKAPIA KG, Germany | Gladden W. Willis

Igitt! Behörde macht Schimmelpilz-Check bei Lebensmitteln – und wird fündig

Tomatenkonserven, Gewürze, Fruchtsäfte – all diese Produkte dürften bei Hamburger Haushalten regelmäßig im Einkaufswagen landen. Da klingt es doch ganz sinnvoll, dass das Landeslabor der Hamburger Behörde für Justiz und Verbraucherschutz diese und andere Produkte auf Schimmelpilze untersucht. Besonders im Blick: Alternaria-Schimmelpilze. In den vergangenen fünf Jahren untersuchte das Labor 250 Proben – und wurde in 85,5 Prozent der Fälle fündig.

Vor allem Tomaten-Erzeugnisse seien belastet gewesen, so ein Sprecher der Behörde gegenüber der MOPO. Am meisten seien getrocknete Feigen vom Alternaria-Pilz befallen, außerdem enthielten Fruchtsäfte, Ölsaaten, Schalenfrüchte und Gewürze besonders häufig Alternaria-Toxine (zu deutsch: Giftstoffe).

Wie gefährlich sind Alternaria-Schimmelpilze?

Moment mal, Giftstoffe? Wie gefährlich ist das Ganze denn? Schimmelpilze der Gattung Alternaria seien in der Umwelt weit verbreitet, so die Behörde. Sie können Pflanzen wie zum Beispiel Getreide, Ölsaaten, Tomaten, Äpfel und Oliven befallen. Wie gefährlich Alternaria-Toxine für den Menschen sind, sei zwar noch nicht ausreichend erforscht, es gebe aber viele Hinweise auf potenziell gesundheitsschädliche Wirkungen. Daher habe die EU auch ein Monitoring, also ein möglichst genaues Erfassen, empfohlen.

Die meisten Verbraucher dürften den schwarzen Alternaria-Schimmelpilz vom Sehen kennen. Er verbreitet sich auf diversen Obst- und Gemüsesorten gerne, oft auch deutlich erkennbar. Und ist demnach kein neues Phänomen. Aber dass derart viele Proben kontaminiert waren, und offenbar nicht sofort erkennbar, das klingt doch beunruhigend.

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„Im Moment dienen unsere Analysen, die wir im Auftrag der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz durchführen, vor allem der Datenerhebung“, sagt Landeslabor-Fachleiter Jochen Riehle. Und zwar zu zwei Zwecken: Erstens kann die EU auf Basis dieser Daten Richt- und Grenzwerte für Alternaria-Toxine bestimmen. Zweitens können die Hersteller so besser reagieren und Gegenmaßnahmen gegen den Schimmelpilz ergreifen.

Zusammengefasst: Es müssen weiter Daten erhoben werden, es muss weiter geforscht werden, die gesundheitliche und die rechtliche Lage sind daher erst noch zu bestimmen. (km)

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