Norderelbbrücke
  • Autos fahren über die Norderelbbrücke. Wegen notwendiger Baumaßnahmen wird es hier in Zukunft wohl zu vermehrten Staus kommen. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Markus Scholz

Gute Nachrichten für Autofahrer: Brücken-Nadelöhr wieder frei

Untersuchungsergebnisse zeigen: An der Hamburger Norderelbbrücke gibt es etliche Schäden. Sie sind aber nicht so gravierend, dass die Brücke weiter für den Schwerlastverkehr gesperrt werden müsste.

Die Hamburger Norderelbbrücke steht wieder für alle Fahrzeuge offen. Sie war zur Untersuchung von Schäden vor knapp einer Woche kurzfristig für den Schwerlastverkehr gesperrt worden. „Nach Berechnungen und Auswertung der Prüfergebnisse haben die Statiker und unabhängigen Experten entschieden, die Brücke für den Schwerlastverkehr bis auf Widerruf wieder freizugeben“, teilte die Autobahn GmbH Nord mit.

Schwertransporte können wieder passieren

Es seien bei der Untersuchung der Brücke Ende vergangener Woche zwar feine Risse zwischen Schweißnaht und Material sichtbar geworden. Doch da sich keiner der Risse komplett durchziehe, und auch keine relevanten Defizite der Stahldicke festgestellt worden seien, könnten auch Schwertransporte die Brücke wieder passieren.

Zu Großraum- und Schwertransporten zählen Lastwagen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 40 Tonnen oder einer Länge von mehr als 20 Metern. Sie sind damit schwerer als die üblichen Gespanne und Sattelzüge. Solche Transporte müssen bei der Polizei angemeldet werden. Bislang fahren nach Angaben der Autobahn GmbH täglich zwischen zwei und zwanzig dieser besonders schweren oder großen Transporter über die Brücke.

Derzeit werden auf der Brücke den Angaben zufolge täglich rund 136.000 Fahrzeuge gezählt. Der Schwerlastanteil liege bei rund 21 Prozent und nehme stark zu. 

Einer der meistbefahrenen Autobahnabschnitte Deutschlands

Damit zählt der Autobahnabschnitt zu den meistbefahrenen Straßen in Deutschland. Für 2030 wird mit einer durchschnittlichen täglichen Verkehrsbelastung von bis zu 160.000 Fahrzeugen und einem Schwerverkehrsanteil von bis zu 27 Prozent gerechnet. 

Um diese Verkehrsmengen bewältigen zu können, ist aus Sicht der Autobahn GmbH ein Ausbau der A1 zwischen dem Autobahndreieck Hamburg-Südost und der Anschlussstelle Hamburg-Harburg sowie der Neubau der Norderelbbrücke und der Süderelbbrücken zwingend erforderlich. Zudem müsse das Autobahndreieck Norderelbe erneuert werden. 

Norderelbbrücke wird wegen ihres Alters engmaschig kontrolliert

Ein Endergebnis der Untersuchung der Norderelbbrücke mit Handlungsempfehlungen erwartet die Autobahn GmbH im Herbst. Bereits jetzt habe sie jedoch beschlossen, die Norderelbbrücke ab sofort engmaschig zu kontrollieren, dafür unter der Brücke einen zusätzlichen Steg zu bauen und auch die Brückenpylone in kurzen Abständen zu überprüfen. Dabei müsse auch mit Verkehrseinschränkungen gerechnet werden.

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Die Norderelbbrücke wurde 1963 als vierspurige Brücke eröffnet. Seit 1986 werden auch die Pannenstreifen als Fahrbahnen genutzt. Die Brücke muss noch bis mindestens 2029/2030 halten. Dann soll ein parallel neben der Brücke errichteter Neubau fertig sein. (dpa/mp)

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