Gericht
  • Der Angeklagte neben seinem Rechtsanwalt Florian Melloh zu Beginn des Prozesses wegen Totschlags im Sitzungssaal im Strafjustizgebäude im April. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Marcus Brandt

Frauenleiche im Kanal – war’s der Ex-Geliebte?

2023 machte ein Angler am Ernst-August-Kanal in Wilhelmsburg einen grausigen Fund: Menschenknochen. Sie gehören einer seit 2013 vermissten Frau. Ein 45-Jähriger kam deshalb vor Gericht. Am Donnerstag soll das Urteil in dem Prozess verkündet werden.

Im Prozess um den gewaltsamen Tod einer 28-Jährigen soll am Donnerstag um 9.30 Uhr das Urteil gegen den mutmaßlichen Täter verkündet werden. Dem 45 Jahre alten Mann wird vorgeworfen, 2013 seine Ex-Geliebte umgebracht zu haben, weil sie die Affäre seiner Familie verraten wollte. Zudem wollte sie aufdecken, dass er auch Bordellbesitzer war.

Knochenfunde in Wilhelmsburg: Leiche im Kanal versenkt

Für die Staatsanwaltschaft ist aufgrund mehrerer Zeugenaussagen klar, dass der in Hamburg geborene Türke die damals 28 Jahre alte Bulgarin erwürgt und ihre Leiche mit einem Bekannten zunächst in einem Gebüsch abgelegt hat. Später soll der Mann sie dann in einem Hamburger Kanal versenkt haben. 

Der Angeklagte hatte die Vorwürfe am ersten Prozesstag vor etwa eineinhalb Jahren von seinem Verteidiger zurückweisen lassen. Die Staatsanwaltschaft und der Anwalt der Nebenklage hatten am Montag vor dem Landgericht Hamburg eine Haftstrafe von zwölf Jahren und neun Monaten wegen Totschlags für den Angeklagten gefordert.

Verteidiger plädiert auf Freispruch

Am Mittwoch hatte der Verteidiger des Angeklagten auf Freispruch plädiert. Das letzte Wort wurde ebenfalls erteilt. Der Angeklagte hat sich den Ausführungen seines Verteidigers angeschlossen. Am Donnerstag soll das Urteil verkündet werden.

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Gegen den Mann hatte die Staatsanwaltschaft schon kurz nach dem Verschwinden der Frau Anklage wegen Totschlags erhoben. Ohne Leiche hatte das Gericht jedoch nicht über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung eines Prozesses entschieden. Er war wieder freigelassen worden. (dpa/mp)

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