Ab Donnerstag müssen sich Passanten auf ein ungewöhnliches Bild im Hamburger Hafen einstellen. Die Bundeswehr übt den Erstfall. Checkpoints werden errichtet. (Symbolfoto)
  • Ab Donnerstag müssen sich Passanten auf ein ungewöhnliches Bild im Hamburger Hafen einstellen. Die Bundeswehr übt den Ernstfall. Checkpoints werden errichtet. (Symbolfoto)
  • Foto: IMAGO / Martin Wagner

„Red Storm Alpha“ im Hafen: Bundeswehr probt den Ernstfall in Hamburg

Nanu, was macht denn die vielen Soldaten im Hafen? Am Donnerstag wird das Gebiet zum Schauplatz einer großangelegten Verteidigungsübung der Bundeswehr. In der Übung „Red Storm Alpha“ proben das Landeskommando Hamburg und die Heimatschutzkräfte den Schutz wichtiger Infrastruktur, um auf potenzielle Bedrohungen aus Russland vorbereitet zu sein.

Im Hafen werden dafür Checkpoints errichtet, die von Soldaten in Tarnuniformen besetzt werden. Auf diese Weise wird der Zugang zu wichtigen Teilen des Hafens kontrolliert und erprobt, wie der Hafen im Ernstfall für militärische Zwecke genutzt werden könnte, ohne dass der zivile Verkehr zusammenbricht.

Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage

Die Übung ist Teil der Antwort der NATO und der Bundeswehr auf die veränderte sicherheitspolitische Lage in Europa. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist die militärische Vorsorge wichtiger geworden. Ein konventioneller Krieg in Europa, lange undenkbar, wird heute wieder als reale Bedrohung angesehen. Deutschland, das aufgrund seiner zentralen Lage als logistische Drehscheibe fungiert, spielt eine Schlüsselrolle in den Planungen der NATO.

Dabei geht es vor allem darum sicherzustellen, dass alliierte Truppen schnell von von West nach Ost kommen. Die Bundeswehr trainiert daher die Organisation von Militärtransporten über Schiene, Straße und See. Der Hamburger Hafen, einer der größten Umschlagplätze Europas, ist dabei von entscheidender Bedeutung.

Checkpoints als Kontrollinstrument

Bei der Übung werden Checkpoints eingerichtet, an denen Soldaten der Heimatschutzkräfte den Zugang kontrollieren. Hier wird geprüft, wie der Hafen gesichert werden kann, um militärische Transporte zu ermöglichen, ohne den zivilen Hafenbetrieb lahmzulegen. Diese Kontrollpunkte sind Teil eines umfassenderen Szenarios, das verschiedene Bedrohungslagen simuliert. Die Übung wird dabei so gestaltet, dass der zivile Verkehr im Hafen nicht behindert wird.

Auch die Hamburg Port Authority (HPA) beteiligt sich an der Übung, um eigene Abläufe zu trainieren. So soll sichergestellt werden, dass der Hafen auch in Krisenzeiten als logistische Drehscheibe funktioniert.

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Die Heimatschutzkräfte spielen eine wesentliche Rolle in der Verteidigung Deutschlands. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, wichtige Infrastrukturen zu sichern und eng mit der zivilen Verwaltung zusammenzuarbeiten. Die Landeskommandos der Bundeswehr fungieren dabei als Bindeglied zwischen Militär und zivilen Behörden wie Landkreisen und Städten. In Hamburg sorgt das Landeskommando dafür, dass im Krisenfall eine reibungslose Kooperation mit den zivilen Strukturen sichergestellt ist. Die Übung „Red Storm Alpha“ wird am Samstag abgeschlossen.

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